Zeitschrift für Genozidforschung. 18. Jg. 2020, Heft 2
19. Jahrgang 2020, Heft 2
Produktform: Buch
Die 1999 etablierte, halbjährlich erscheinende »Zeitschrift für Genozidforschung« greift konzentriert Forschungsarbeiten im Bereich der Genozidforschung auf. Neben Darstellungen historischer Ereignisse werden Detailstudien zu Entstehungsprozessen und Phasen von Vertreibung und Völkermord, zu Ursachen von Verfolgung und Ausgrenzung oder zu völkerrechtlichen Fragestellungen vorgestellt. Ein ausführlicher Rezensionsteil informiert über Neuerscheinungen.
Das neue Heft der Zeitschrift rückt die Frage nach dem Zusammenhang von (literarischer) Bildproduktion und kollektiver, vernichtender Gewalt in den Fokus und fragt nach den Ikonographien der Vernichtung. Dies geschieht einerseits mit Blick auf die literarisch-mediale Produktion und Distribution von Exklusionsmustern,der Bildstruktur eines Wissens über eine Legitimität und Durchführbarkeit von Politiken des Völkermords. Andererseits nähern sich die Beiträge analytisch den Möglichkeiten und Strategien der Codierung von Gewalterfahrung.
Inhalt:
• Athanasios Anastasiadis: Das Massaker von Kalavryta: Repräsentationen von Gewalterfahrung in Zeitzeugenberichten und fiktionaler Literatur
• Monika Barwińska-Moll: »Versuchskaninchen« aus Ravensbrück – über Zeugnisse der weiblichen Opfer von Humanexperimenten
• Albert Göschl: Methoden der Narrativierung des Völkermords an den Armenier/innen am Beispiel Zabel Yesayans Agonie d’un peuple (1917)
• Anette Homlong Storeide: Das Thema Holocaust in Norwegen: Geschichtsdiskussion oder Identitätsdebatte? – Ein Literaturbericht
• Janis Nalbadidacis: Erzählen von der Folter. Zur Aufarbeitung von Foltererfahrungen während der griechischen Militärdiktatur
• Irene Zanol: »Ich kann hier nicht herumsitzen, wenn sie dort geschlachtet würden!« Der Schriftsteller Ernst Toller und seine humanitäre Hilfsaktion für die spanische Zivilbevölkerung 1938/39weiterlesen