Professor Dr. Günter Benser, marxistischer Geschichtwissenschaftler, legt mit diesem Buch ein ganz persönliches politisches Zeitdokument vor: eine Gegenüberstellung seiner Tagebuchaufzeichnungen als Siebzehnjähriger aus dem Jahre 1948 und seiner Notizen aus dem Jahre 2018. Die Sicht des an der Schwelle des Erwachsenenlebens stehenden verbindet sich unmittelbar mit den Erfahrungen und Einsichten eines Mannes, der nun im Jahre 2020 auf ein reiches Leben zurückblicken kann. Was 1948 festgehalten wurde, steht – fern jedes Gedankens an eine Veröffentlichung – in jugendlicher Unbekümmertheit mehr oder weniger spontan mit Tinte niedergeschrieben unverrückbar auf dem Papier. Was 2018 dazu gesetzt wird, schreibt ein im Zeitalter der Extreme und Umbrüche gereifter Mann, noch dazu ein Historiker, der sein Wissen um Zusammenhänge und Hintergründe nicht ausklammern und die Naivität seiner Jugendjahre nicht zurückholen kann.
Günter Benser nimmt uns bei diesem Zeitsprung mit, Vergängliches und Bleibendes, Erhofftes und Ausgebliebenes, ursprünglich Unvorstellbares und real Eingetretenes zu überdenken.weiterlesen