Zentrifugale Tendenzen. Tallinn – Moskau – Nowosibirsk = Centrifugal Tendencies. Tallinn – Moscow – Novosibirsk
Produktform: Buch / Einband - fest (Hardcover)
In diesem Jahr ist es genau 100 Jahre her, dass im Jahre 1917 die Oktoberrevolution einen Umbruch der gesellschaftlichen, politischen und kulturellen Situation auf der ganzen Welt bewirkte. Der revolutionäre Charakter des frühen sowjetischen Regimes, die kommunistischen Ideen, das Streben nach beschleunigter Industrialisierung und die Abschaffung des Privateigentums an Grund und Boden zogen viele Künstler an, die aus ideellen oder wirtschaftlichen Gründen mit großem Enthusiasmus am Aufbau der neuen Gesellschaft mitwirken wollten. In dieser Zeit entstanden einige avantgardistische Stilrichtungen und Theorien, die die Kunst des 20. Jahrhunderts nachhaltig beeinflusst und geprägt haben. Genau in dieser Zeit, in den 1920er Jahren, wurde der Begriff „Papierarchitektur“ zum ersten Mal verwendet, zunächst als eine etwas abfällige Bezeichnung für Projekte, die zu utopisch waren, um gebaut zu werden, und deren Existenz sich auf das Medium Papier beschränkte. Etwa 60 Jahre später, in der Stagnation der Breschnew-Ära erlebte dieser Begriff eine Renaissance und bezeichnete nach der gleichnamigen Ausstellung in Moskau jene Gruppe junger Architekten, die mit ihren Werken, die nicht unbedingt dazu bestimmt waren, jemals gebaut zu werden, Preise bei internationalen Wettbewerben gewannen und die Routine der sowjetischen Planungsbüros aufmischten. Die Ausstellung im Museum für Architekturzeichnung zeigt rund 50 Werke aus Tallinn, Moskau und Nowosibirsk, um diese zur gleichen Zeit entstandenen zentrifugalen Tendenzen in Richtung internationaler Wettbewerbe zu illustrieren.weiterlesen
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