Zufall, Kontingenz, Koinzidenz, Glück – diese Begriffe werden gerne synonym gebraucht und dennoch können sie ganz Unterschiedliches bezeichnen. Gemeinsam ist ihnen die Unverfügbarkeit: Was sie benennen, ist dem Menschen nicht zuhanden, auch wenn er damit umgehen muss. Aber unverfügbar ist auch das Schicksal, ebenso wie die durch die ›klassischen‹ Naturgesetze verkörperte Notwendigkeit vulgo Determination.
Gibt es den Zufall, oder kommt alles so, wie es kommen muss? Gibt es Freiräume für Kontingenzen? Und wenn ja, ist alles, was kontingent zustande kommt, auch dem Zufall unterworfen? Und was bedeutet das für die Begriffe Kausalität und Korrelation?
In dem vorliegenden Band stellen sich Wissenschaftler/innen unterschiedlicher fachlicher Herkunft diesen Fragen. Der Zufall gerät dabei als Objekt in den Blick – was hat die Wissenschaft über den Zufall zu sagen? –, aber auch als Subjekt – treibt der Zufall die Wissenschaften voran, und wie macht er das? Natur- und Geisteswissenschaften mit unterschiedlichen historischen, theoretischen und praktischen Perspektiven weisen hier epistemologische Schnittmengen auf, kommen miteinander ins Gespräch und rücken die Bedeutung des Zufalls für die jeweilige wissenschaftliche Erkenntnisgewinnung ins Licht.weiterlesen