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Zukunftsprojektionen in der Psychotherapie

Die Arbeit mit der Zukunftsprojektion im Psychodrama

Produktform: Buch / Einband - fest (Hardcover)

FAZIT : Moreno hat mit der Zukunftsprojektion eine zu seiner Zeit neue Sichtweise in die Therapie gebracht. Er hat uns gezeigt, wie und mit welchen Konzepten es möglich ist, in der Zukunft zu arbeiten. Menschen können an ihrer Zukunft leiden. Die weiten offenen Möglichkeiten, in der Zukunft mit den ProtagonistInnen therapeutisch zu arbeiten, sind heute so ak-tuell wie bei der ersten Grundlegung durch Moreno. Mit Zukunftsprojektionen kön-nen Therapieprozesse eingeleitet und auch durchgearbeitet werden und Heilerfol-ge sind möglich. In dieser Arbeit wurde beschrieben, auf welchen theoretischen Grundlagen die Zu-kunftsprojektion im Psychodrama beruht. Im Kern sind dies der Grundsatz der inne-ren Wahrheit, die Bühne und die vier Universalien. Es wurde die Universalie Kos-mos beschrieben und Surplus Realität in Abgrenzung zum Kosmos definiert. Dies habe ich integriert, da es in der aktuellen Literatur keinen einheitlichen Sprachge-brauch hierzu gibt. In den vorgelegten Definitionen wurden deshalb die theoreti-schen Grundlagen Morenos berücksichtigt. Des Weiteren habe ich den Kern dessen herausgearbeitet, was in der Literatur un-ter Zukunftsprojektion verstanden wird. Hier liegt keine einheitliche Definition vor, deshalb habe ich auch in diesem Fall eine Definition auf der Basis von Moreno vorgelegt. In der Literatur finden sich einzelne Anwendungsfelder, Techniken, Ka-tegorien nebeneinander. In den Fällen in denen es schlüssige, konkrete Beschrei-bungen gab, habe ich diese unter Hinweis übernommen. Ansonsten habe ich die Begrifflichkeiten neu beschrieben. Dann wurden diese in eine Ordnung und Über-sicht gebracht. Diese Übersicht spiegelt den Stand der heutigen Verwendung mit den eigenen Ergänzungen wider. Die verschiedenen Formen, in denen Zu-kunftsprojektionen möglich sind, wurden dann mit Beispielen aus meiner Praxis hinterlegt und erläutert. In den Fällen wurde gezeigt, wie mit den ergänzenden Konzepten „Verlust und Wiederverbindung“, „what should have happened“ und „Reempowering“ die Arbeit mit der Zukunftsprojektion sinnvoll ergänzt werden kann. Diese Konzepte unterstüt-zen als erweiterte Möglichkeiten die Arbeit mit der Zukunftsprojektion, ohne ihren Grundcharakter zu ändern. Es wurde der aktuelle Sprachgebrauch und die in der Literatur vorliegenden Formen von Zukunftsprojektionen dargestellt. Es wurde ge-zeigt, dass die vorherrschende Auffassung die Zukunftsprojektion als Hilfstechnik versteht. In den Fällen wurde unter Anwendung der theoretischen Grundlagen nachgewiesen, dass die Zukunftsprojektion einen eigenen, therapeutischen, zeitli-chen Raum darstellt, indem Therapieprozesse, wie in der Arbeit in der Vergangen-heit, teilweise und auch vollständig bearbeitet werden können. Menschen leiden nicht nur an Ihren vergangenen Erlebnissen, sondern auch an ihrer antizipierten Zukunft, Ängste, Wünsche, Hoffnungen, Erwartungen, Entschei-dungen. Im Fallbeispiel Karl habe ich verschiedene Arten der Zukunftsarbeit einge-setzt, beschrieben und Heilungsprozesse beschrieben. Am Fall Ernö wurde das in Kombination mit „what should have happened“ und der „Reempowering“ dargestellt. Die anderen Fallbeispiele dienten zur Erläuterung ver-schiedener Formen der Zukunftsprojektion und sind nur als einzelne Therapiearbei-ten dargestellt. Die Fälle wurden den einzelnen Formen der Zukunftsprojektion zu-geordnet, sind aber in den obigen beiden Fällen im gesamten Zusammenhang les-bar. In meiner Arbeit habe ich nachgewiesen, dass mit der Zukunftsprojektion Heilungs-prozesse möglich sind. 8. Diskussion Bei der Beschreibung der Zukunftsprojektion habe ich mich an die grundlegenden, theoretischen Aussagen von Moreno orientiert und nachgewiesen, dass diese zeit-gemäß eingesetzt werden können. Es wurde auch gezeigt, wie Therapien aus die-sem Blickwinkel möglich sind. Entsprechend der Ausgangsthese dieser Arbeit wurde nachgewiesen, dass die Zu-kunftsprojektion ein eigener, therapeutischer Raum sein kann, in dem Therapiepro-zesse eingeleitet und durchgearbeitet werden können. Es bleibt jedem/jeder An-wenderIn selbst zu entscheiden, Zukunftsprojektionen oder ihre einzelnen Mög-lichkeiten unterstützend als Hilfstechnik aufzufassen. Das hängt von der jeweiligen handlungsdiagnostischen Situation ab. Meiner Meinung nach deckt sich die Auf-fassung, dass die Zukunftsprojektion eher aus dem ersten Blickwinkel die Möglich-keiten die in ihr stecken voll zur Geltung bringen kann und dass sie dem Grundge-danken Morenos eher entspricht. Die Möglichkeiten der Anwendung der Zukunftsprojektion gehen weit über den Rahmen dieser Arbeit hinaus, wenn wir uns dem gesamten Spektrum des Moreno-schen Denkens öffnen. Das Soziodrama, die Arbeit mit größeren Gruppen und Insti-tutionen und die Verbindung von interdisziplinären Teams, Unternehmen, Kommu-nen Verbände, Staaten sind weite Arbeitsfelder die im Morenoschen Denken ange-legt sind und teilweise von anderen Disziplinen verwaltet werden. Hier kann das Psychodrama eine gute Hilfe sein, die weit über die Anwendung in Einzel- oder Gruppentherapie hinausgeht. Für die therapeutische Arbeit im Einzelsetting sind hier die Beispiele geliefert und der theoretische Unterbau gelegt, um mit Zukunftsprojektionen arbeiten zu können. Die oben angedeuteten Anwendungsfelder lassen sich auf der Basis der Grundla-gen erschließen. In meinem Arbeitsfeld wende ich diese an. Für den Einsatz des Psychodramas in den oben genannten Arbeitsfeldern ist es mit einer psychodramatischen Ausbildung alleine nicht getan. Kenntnisse und Fähig-keiten im erweiterten Morenschen Denksystem, aus dem sich die Formen in der prozessorientierten Unternehmensführung entwickelt haben und Verfahren be-nachbarter Disziplinen, müssen kombiniert angewandt werden. Ich wünsche allen Kollegen die sich der Zukunftsprojektion entsprechend der hier vorgelegten These nähern möchten, viel Erfolg und Freude bei der Arbeit. LITERATURVERZEICHNIS Anderson, John, R. (2007): Kognitive Psychologie, (6. Auflage), Berlin/Heidelberg: Springer Verlag. Ameln von, Falko (2013): Surplus Reality – der vergessene Kern des Psychodra-mas, in: Stadler, Christian/Spitzer-Prochazka (Hrsg.) Surplus Reality. In Zeitschrift für Psychodrama und Soziometrie 04/2013, Wiesbaden: Sprin-ger Verlag. Ameln von, Falko; Gerstmann, Ruth; Kramer, Joseph (2004): Psychodrama, Hei-delberg: Springer Verlag. Arbeitskreis OPD (2011): Operationalisierte Psychodynamische Diagnostik OPD-2, Das Manual für Diagnostik und Therapieplanung, Bern: Verlag Hans Hu-ber. Blomkvist, L.D.; Rützel, T. (1994): Surplus reality and Beyond, in: Holmes, P.; Karp, M.; Watson, M.. Psychodrama since Moreno. Innovations in Theory and Practice, London: Routledge. Buer, F. (1980): Vorüberlegungen zu einer Theorie psychodramatischer Praxis. Gruppendynamik, 11weiterlesen

Dieser Artikel gehört zu den folgenden Serien

Sprache(n): Deutsch

ISBN: 978-3-947124-01-5 / 978-3947124015 / 9783947124015

Verlag: ABAEUS Verlag für Sozialwissenschaften und Führung

Erscheinungsdatum: 02.08.2013

Seiten: 72

Auflage: 1

Zielgruppe: Ärzte, Coaches, Trainer, Psychotherapeuten, Sozialwissenschaftler, Unternehmensberater

Autor(en): Kasper Robert, Robert Kasper

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