Zum gesellschaftlichen und individuellen Interesse an lebenslangem Lernen im Kontext europäischer Strategien
Eine Untersuchung der Kompetenzermittlung mit dem ProfilPASS
Produktform: Buch / Einband - flex.(Paperback)
Lebenslanges Lernen erfährt seit der Mitte des 20. Jahrhunderts auf internationaler, europäischer und nationaler Ebene zunehmende Bedeutung. Ziel ist es, sowohl die Entfaltung der subjektiven Potenziale der Menschen als auch deren Anpassung an sich verändernde gesellschaftliche und wirtschaftliche Bedingungen zu fördern. Von der EU wird lebenslanges Lernen seit der Jahrtausendwende verstärkt als entscheidender Faktor für die gesellschaftliche und wirtschaftliche Zukunft Europas betrachtet. In zahlreichen Dokumenten wurden eine umfassende Programmatik entwickelt und Anforderungen an das lebenslange Lernen der EuropäerInnen formuliert sowie Instrumente geschaffen, um Qualifikationen, Fähigkeiten und Kompetenzen feststellen und transparent machen zu können. Hierzu zählt das in Deutschland entwickelte Kompetenzfeststellungsverfahren ProfilPASS. Mit ihm kann in verschiedenen Lebensbereichen und -phasen auch nicht-formal und informell, also außerhalb von Bildungsinstitutionen erworbenes Wissen und Können sichtbar gemacht und dokumentiert werden.
In der vorliegenden Arbeit wird der Frage nach einem möglichen Spannungsverhältnis zwischen dem persönlichen Interesse der Individuen, die eigenen Fähigkeiten zu erkennen, weiterzuentwickeln und für persönliche Ziele einzusetzen, und den politisch-gesellschaftlichen Erwartungen an das Lernen der Bevölkerung nachgegangen. Dafür werden die Ergebnisse aus ProfilPASS-Erarbeitungen mit häufig genannten Anforderungen der EU zum lebenslangen Lernen abgeglichen, um festzustellen, inwieweit die von den ProfilPASS-Erarbeitenden bei sich festgestellten Kompetenzen mit den Erwartungen der EU übereinstimmen. Die Antworten auf zwei schriftliche Befragungen geben darüber hinaus u. a. Aufschluss über die Erkenntnisse der Teilnehmenden aus der ProfilPASS-Erarbeitung und über die persönliche Bedeutung der von ihnen bei sich festgestellten Kompetenzen.
Als theoretische Grundlage für die Einordnung der Ergebnisse wurden Arbeiten von Michel Foucault zur Gouvernementalitätstheorie, spätere Texte zum Verhältnis von Macht und Subjekt sowie seine Untersuchungen zu Selbsttechnologien herangezogen.weiterlesen
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