Zumutung Demokratie
Ein Essay
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Die Hölle, so wusste Jean-Paul Sartre, "das sind die Anderen". In eine besondere Spielart dieser Hölle versetzt uns die Demokratie, die uns als Staatsform nicht nur ein großes Versprechen politischer Freiheit gibt, sondern auch die Zumutung auferlegt, die "Anderen" mit all ihren abweichenden Meinungen, Bedürfnissen und Interessen tatsächlich zu ertragen. Die zunehmenden inneren Widerstände, denen demokratische Systeme aktuell verstärkt ausgesetzt sind, zeigen, dass diese Zumutungen mittlerweile in wachsendem Maße als unerträglich erlebt werden, und die Krise der Demokratie in besonderer Weise eine Krise der Gemeinschaft, des Einanderaushaltens und des Zusammenfindens ist. Vor diesem Hintergrund untersucht die Verfassungsrechtlerin Sophie Schönberger, welche Zumutungen und Versprechen grundsätzlich in dem "Wir" liegen, das für jede Demokratie konstituierend ist, wie sich in der Gegenwart überhaupt das "Ich" und das "Ihr" zu einem "Wir" verbinden können und in welcher Form die Demokratie als Regierungs- wie als Lebensform dem Zusammenfinden und dem Auseinanderdriften der Individuen begegnet.
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