Zur Entwicklung metasprachlicher Fähigkeiten bei Kindern mit ein- und mehrsprachigem Hintergrund
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Ausgeprägte metasprachliche Fähigkeiten werden häufig als positiver Effekt eines mehrfachen Spracherwerbs angesehen. Jedoch scheint es im Deutschunterricht nicht zu gelingen, diese Fähigkeiten - so sie denn vorliegen - aufzugreifen und für die Förderung sprachlicher Kompetenzen in der Zweitsprache zu nutzen. Diese interdisziplinär zwischen Spracherwerbsforschung und Sprachdidaktik angesiedelte Arbeit geht der Frage nach, ob die optimistische Einschätzung der metasprachlichen Fähigkeiten von Kindern mit Deutsch als früher Zweitsprache berechtigt ist. In einer mit 80 Schülerinnen und Schülern durchgeführten Querschnittstudie wurden Unterschiede zwischen den metasprachlichen Fähigkeiten ein- und mehrsprachiger Kinder zu Beginn und am Ende der Grundschulzeit ermittelt. Eingesetzt wurden dabei Methoden, mittels derer bereits in anderen Studien ausgeprägte metasprachliche Fähigkeiten von Kindern mit doppeltem Erstspracherwerb nachgewiesen werden konnten (z. B. Grammatikalitätsurteile, lexikalische Segmentierung). Die Ergebnisse zeigen, dass eine pauschale Annahme überdurchschnittlicher Sprachaufmerksamkeit bei mehrsprachigen Lernerinnen und Lernern nicht berechtigt ist. Auch geben sie Anlass, die aktuelle Praxis des Sprachunterrichts in der Grundschule zu hinterfragen. Die Nutzung der besonderen Stärken mehrsprachiger Kinder hinsichtlich der Kontrolle der sprachlichen Verarbeitung bei gleichzeitiger Arbeit an ihren Schwächen hinsichtlich des analysierten sprachlichen Wissens ist eine Herausforderung, der die Sprachdidaktik sich dringend stellen muss.weiterlesen
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