Zur Landschaft und Geschichte von Heidelberg-Handschuhsheim
Gesammelte Aufsätze
Produktform: Buch / Einband - fest (Hardcover)
Der Autor ist in erster Linie Geograph. Dem Titel des Buches entsprechend reicht das Spektrum von der geologisch fundierten Geomorphologie und der Geoarchäologie bis zur Siedlungsgeschichte und der speziellen Kultur des sehr komplexen und wohl attraktivsten Heidelberger Stadtteils. Die Handschuhsheim prägenden „Geofaktoren“ sollen angesprochen, ihr teilweise enges Zusammenwirken aufgezeigt werden. – Beispiel: Die Edelkastanien („Keschte“) brauchen wie die Reben und Weintrauben ein mildes Klima ohne harten Frost, vor allem viel Sonne, die an den Hängen durch den steilen Einfallswinkel der Strahlen besonders wirksam ist. „Keschtebäm“ gedeihen im Flachland kaum, die Reben nur eingeschränkt. Der Boden spielt oben wie unten natürlich auch eine Rolle, wobei die mageren Böden oft günstiger sind.
Der populärwissenschaftliche Anspruch des Buches basiert in erster Linie auf der Übereinstimmung der Textaussagen mit der Wirklichkeit – wie in der Fachwissenschaft auch.
Vielleicht dass diese bei der Formulierung von Hypothesen noch etwas vorsichtiger ist. Gleich wichtig für jeden Forscher und Autor ist die bereits vorhandenen Literatur und deren korrektes Zitieren. Populär, also möglichst verständlich für einen breiten Kreis von Interessierten auch ohne spezielle Vorkenntnisse, sollte auf jeden Fall die Darstellung sein: Vermeidung von Fremdwörtern, anschauliche Sprache und verstärkter Einsatz von Abbildungen.
Das vorliegende Buch ist keine Chronik, die Ansprache als Heimatbuch wäre richtiger. Seit der beiden Weltkriege und vor allem durch die Hitlerzeit ist der Begriff „Heimat“ sehr fragwürdig geworden, nicht zuletzt wegen der großen Zahl von Bürgern, die ihre erste Heimat verloren haben, die aber meist auch eine zweite Heimat gefunden haben. Der Begriff drückt also nicht nur ein nostalgisches, sentimentales Gefühl aus. „Ubi bene, ibi patria“ sagten die Römer, die ja auch bei uns Jahrhunderte lange beheimatet waren. Auf deutsch sinngemäß: „Wo es einem gut geht, da ist das Vaterland“ (französisch „la patrie“; bei uns ein seltener Ausdruck geworden).
Der Verfasser dieses Heimatbuchs glaubt, dass man sich in seinem Wohnort noch wohler fühlen kann, wenn man die nähere Umgebung besser kennt. Zu dieser Umgebung gehören auch die markanten Gebäude, die Feste und die Vereine. Wer sich in Handschuhsheim noch mehr zuhause fühlen will, schließt sich am besten einem der vielfältigen Vereine an. Dies setzt voraus, dass man Freizeit übrig hat. Vielleicht ist es auch eine Perspektive für den Ruhestand - ebenso die „Heimatkunde“, die gerade im Stadtteil „Hendesse“ auch für bereits Kundige nie aufhört, sich weiterzuentwickeln.
Dieser positive Heimatbegriff setzt natürlich voraus, dass man willkommen ist. Leider kommt es – landaus, landab - zu oft vor, dass sich Menschen an ihrem Wohnort nicht heimisch fühlen können.
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