Zur Morphogenese in den feuchten Tropen
Verwitterung und Reliefbildung am Beispiel von Sri Lanka
Produktform: Buch / Einband - flex.(Paperback)
Über die Vorgänge der Verwitterung, Boden- und Reliefbildung in den feuchten Tropen ist sehr viel weniger bekannt als in den Außertropen. Eine Forschungsreise im Frühjahr und Sommer 1975 sollte der Untersuchung geomorphologischer Prozesse, insbesondere solchen der Flächenbildung in Abhängigkeit vom Klima sowie der Relation von Boden und Relief dienen. Sie führte zunächst nach Sri Lanka, wo verschiedene Teilräume im S der Insel besucht wurden, anschließend in das australische Nordterritorium. Zugleich bot Ceylon nach früheren Forschungen in tropischen Tief- und Hügelländern in Australien, Nigerien und Amazonien auch den Anreiz eines tropischen Berglandes im Bereich eines alten Schildes, so daß die Auswirkungen der Hebung auf die Reliefbildung in den Tropen im Vergleich studiert werden sollten. Sri Lanka hat den Vorteil, für ein tropisches Land außerordentlich gut durch Straßen erschlossen zu sein. Teeplantagen und Reisfelder erlauben einen größeren Überblick über das Relief häufiger als sonst in der dichten Vegetation der inneren Tropen, die in anderen Ländern das geomorphologische Arbeiten so ungemein erschwert. Außerdem sind für ganz Ceylon die ausgezeichneten Karten im Maßstab 1:63360 mit Höhenlinien im Abstand von 100 ft erhältlich, von den meisten Blättern auch die oro-hydrographischen Umdrucke. Erst mit ihrer Hilfe ist die Einordnung mancher Einzelformen in einen größeren Zusammenhang möglich gewesen. Die Aussagen zur Geomorphologie beruhen auf Geländebeobachtungen, einer ergänzenden umfangreichen Kartenanalyse sowie der Laboruntersuchungen. In den Außertropen haben sich Paläoböden als ein wertvolles Hilfsmittel für die Deutung der Reliefgenese erwiesen: Art und Ausmaß geomorphologischer Prozesse werden in enger Korrelation mit dem rezenten-subrezenten Bodenprofil gesehen. Für die Tropen steht eine solch enge Verbindung von Geomorphologie und Bodenkunde noch in den Anfängen. Der quartäre kaltzeitliche Umbruch in Verwitterung und Abtragung in den Ektropen ist sehr viel prägnanter als die hygrischen Schwankungen in den Tropen. Bei dem eigenständigen Charakter der Verwitterungs- und Abtragungsprozesse in den Tropen sind die in den Außertropen entwickelten Untersuchungsmethoden nur bedingt zu übertragen. Hier ist noch ein weiteres Feld für zukünftige Untersuchungen offen, auf dem wir uns in ersten tastenden Schritten bewegen. In manchem mögen unsere Deutungen über das Ziel hinausschießen, in anderen Fragen sind sicher weitergehende Schlüsse möglich.weiterlesen
Dieser Artikel gehört zu den folgenden Serien
60,00 € inkl. MwSt.
kostenloser Versand
lieferbar - Lieferzeit 10-15 Werktage
zurück