Zur Rolle von Führungskräften im Schulkontext
Entwicklungsarbeit einer Kollegialen Weiterbildung als Innovationsarena zur Rollenschärfung
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Berufskollegs in Nordrhein-Westfalen sehen sich in den letzten Jahren weitreichenden strukturellen Veränderungen gegenüber. Der Übergang in eigenverantwortliche Schulen verändert die Anforderungen an Leitungs- und Entwicklungsstrukturen der Berufskollegs nachhaltig. Insbesondere organisationale und personelle Steuerungsaufgaben und -spielräume der Schulleitung sind hier zu nennen. Die Schulleitungsebene wird als zentraler 'Schulentwicklungsmotor' hervorgehoben und betont, dass es hier als Unterstützung weiterer Führungsebenen bedarf, um die komplexen Strukturen zu bewältigen.
Positionen mit Verantwortlichkeiten im Sinne einer Führung ohne Weisungsbefugnis wurden hierfür weiter ausgebaut. Unter Begriffen wie Bildungsgangkoordination, Bildungsgangleitung oder betreuung ist die so entstandene 'mittlere Führungsebene' insbesondere dadurch zu kennzeichnen, dass ihr Verantwortung für Teilbereiche in den Berufskollegs ebenso zukommt, wie eine aktive Beteiligung in der Bildungsgang- und Unterrichtsarbeit. Mit diesem Spannungsfeld von strategischen und operativen Handlungsfeldern und Erwartungen gehen automatisch entscheidende Rollenfindungsprozesse der Beteiligten einher. Hier fehlen zum einen entsprechende bedarfsgerechte Angebote zur Prozessbegleitung und Rollenschärfung und zum anderen eine diesbezügliche dezidierte wissenschaftliche Aufarbeitung.
Die vorliegende Arbeit nimmt sich beiden Bedarfen an. So wurde einerseits ein kollegiales Weiterbildungsformat konzipiert und durchgeführt und dieser Rahmen andererseits genutzt, um im Sinne eines gestaltungsorientierten Forschungsprojektes das Konstrukt der Rollenschärfung auch wissenschaftlich vertiefend zu beleuchten. Unter Würdigung eines qualitativen Forschungsansatzes und dem Anspruch einer grundlegenden Triangulation wurden hierzu umfassende Datenerhebungen durchgeführt, die so erhobenen Daten mittels qualitativer Inhaltsanalyse ausgewertet und auf diese Weise umfassende Einblicke in das dahinterliegende Konstrukt der Rollenschärfung ermöglicht.
Durch ihre Rahmung, Zielgruppe und Ausrichtung weist die so skizzierte Forschungs- und Entwicklungsarbeit eine Orientierung sowohl in die Wirtschaftspädagogik als auch in die Erwachsenenbildung auf. Sie kann als ein Beispiel für eine Wissenschaft-Praxis-Kooperation ebenso herangezogen werden wie als Reflexionshilfe in Weiterbildungskontexten und Auswahlprozessen sowohl von zukünftigen Führungskräften als auch von Weiterbildungspersonal.weiterlesen
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