Zur Theologiekritik atheistischer Marxisten
Produktform: Buch / Einband - flex.(Paperback)
Die Erscheinungsdaten der Werke von Karl Kautsky, Mao Tse-tung und Fidel Castro überspannen einen Zeitraum von mehr als 100 Jahren und gehören zum keineswegs unumstrittenen Erbe in der marxistischen Literatur.
In dieser Monographie werden ihre theologiekritischen Aussagen vorgestellt und kommentiert. Bei genauerem Betrachten ihrer Beiträge fällt unübersehbar auf, dass sie zeitbedingt waren und unterschiedliche Schwerpunkte enthielten.
Marxistische Theologiekritik war und ist jedoch nicht nur prominenten Autoren vorbehalten. Dies wird in diesem Buch dokumentiert durch Beiträge von Philosophiehistorikern, Lexikographen, Germanenforschern und Zeitschriftenautoren internationaler Provenienz. Auch aus ihren zuweilen interdisziplinär angelegten Arbeiten geht deutlich hervor, dass Positionen in der Theologiekritik veränderbar sind. Solche Autoren verfolgten kein starres Programm. Sie wurden immer wieder zu neuen Stellungnahmen herausgefordert durch innertheologische Prozesse und zeitgeschichtliche Ereignisse. Hierzu gehörte auch die Kritik der quasi-religiösen Esoterik. Höchst aufmerksam und nicht selten auch höchst spezialisiert reagierten sie auf bestimmte theologische Strömungen und Haltungen von Theologen.
Die Autoren waren stets auf der Höhe der Zeit. Dies zeigt die Analyse von Beiträgen, die von 1963 bis einschließlich 2022 in der Zeitschrift Marxistische Blätter erschienen waren. Auch das Bewerten von veränderten Deutungen theologischer Richtungen und von Lebenswerken einiger Theologen in Vergangenheit und Gegenwart gehörte zu ihrem Interessensgebiet. Dies betraf und betrifft insbesondere auch den Zeitraum nach dem Kollaps des osteuropäischen Staatenblocks. Seither muss sogar unterschieden werden zwischen atheistischen und christlichen Marxisten.
In dieser Monographie werden auch Aussagen von atheistischen Marxisten dokumentiert, aus denen hervorgeht, warum sie sich überhaupt mit Theologiekritik befassten. In den untersuchten Quellen fehlte aber ein übersichtliches Methodenarsenal, auf das sich marxistische Theologiekritik stützt. Am Ende dieses Buches wird daher modellhaft eine Aussagenstruktur marxistischer Theologiekritik präsentiert. Aus diesen Ausführungen geht hervor, dass theologiekritische Beiträge von marxistischen Autoren nach wie vor zu sinnvollen Orientierungsangeboten im weltanschaulichen Feld führen können.weiterlesen
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