Die Verschleppung von Millionen Menschen aus ganz Europa und deren rücksichtslose Ausbeutung waren eines der großen Verbrechen des NS-Staats. Davon profi tierten nicht nur die deutsche Kriegswirtschaft, sondern auch die öffentliche Verwaltung und nahezu alle Teile der deutschen Bevölkerung. Allein in München waren während des Zweiten Weltkriegs zwischen 150 000 und 200 000 zivile Zwangsarbeiter und Kriegsgefangene beschäftigt, darunter auch viele Kinder und Jugendliche. Im Münchner Stadtteil Neuaubing existieren noch acht Baracken eines ehemaligen Zwangsarbeiterlagers, das in der NS-Zeit vom nahe gelegenen Reichsbahn-Ausbesserungswerk betrieben wurde. Als einziges erhaltenes Lagerensemble dieser Art in Süddeutschland ist es ein Dokument von größter historischer Bedeutung.
In den nächsten Jahren wird dort eine Dependance des NS-Dokumentationszentrums München zur Aufklärung über die Zwangsarbeit an diesem Ort sowie im gesamten Stadtgebiet entstehen.
Die Publikation dokumentiert den aktuellen Forschungsstand zur Zwangsarbeit und zum Lager in Neuaubing. Zahlreiche Lebensgeschichten, die in den letzten Jahren recherchiert werden konnten, vermitteln ein eindringliches Bild vom Arbeiten, Leben und Leiden der Zwangsarbeiterinnen und Zwangsarbeiter.weiterlesen