Sinti und Roma – Schritte zur Anerkennung als NS-Verfolgte und antiziganistische Kontinuität
Produktform: Buch
Zur Arbeit des Landesvereins der Sinti in Hamburg als Interessenvertretung und Anlaufstelle für die Sorgen und Nöte der Menschen gehört es auch, Ursachen und Grundlagen der fortwährenden Diskriminierung und Ausgrenzung unserer Minderheit zu erforschen. „Zwei Welten“ ist der Versuch einer Gegenüberstellung. Einerseits sollen die wahrnehmbaren Fortschritte in der gesellschaftlichen Anerkennung der Sinti als im Nationalsozialismus verfolgte Minderheit in den letzten 70 Jahren gezeigt werden. Dem gegenüber steht die andauernde und systematische Aus- und Beforschung über 1945 hinaus. Für diese Kontinuität steht beispielhaft der Arzt und Professor Hermann Arnold (1912– 2005). Er trat das geistige Erbe von Robert Ritters Rassenhygienischer Forschungsstelle an, deren Mitarbeiter:innen während der NS-Zeit, unter anderem in Hamburg, Sinti und Roma beforscht und gequält haben und deren Forschungen die Grundlage für die anschließend erfolgten Deportationen bildeten. Als Wissenschaftler, Amts- und Gefängnisarzt führte Arnold die systematische Erfassung und rassistische Kategorisierung der Sinti und Roma weiter. Anhand ausgewählter Dokumente aus seinem Nachlass im Bundesarchiv werden Arnolds Netzwerke und die Kontinuität der NS-„Zigeunerforschung“ in der Bundesrepublik aufgezeigt.weiterlesen