Zweimal Orient und zurück
Produktform: Buch / Einband - flex.(Paperback)
Exposé
Günter Hochgürtels neuer Roman „Madam Rose“
Ein Roman wie eine Netflix-Serie: Immer wenn Autor Günter Hochgürtel von Bekannten gebeten wird, etwas über den Inhalt seines neuen Werks zu erzählen, fragt er: „Habt ihr eine halbe Stunde Zeit?“ Die schier unglaubliche Geschichte, die Hochgürtel auf über 300 Buchseiten entfaltet, ist wahr, ist wirklich passiert.
Rosina Sedlacek, eine junge Frau aus der Wiener Vorstadt, lässt Anfang der 1950er Jahre ihre beiden Kinder bei Mann und Schwiegermutter zurück, um in einem Krankenhaus in Kairo zu arbeiten. In Ägypten steigt sie rasch zur Direktorin des Hospitals auf. Sie wechselt wenig später in ein Hospital nach Gaza, wo sie einen verwitweten Richter heiratet, der kurz nach der Geburt der gemeinsamen Tochter stirbt. Danach begibt sich Rosina mit ihren Kindern auf eine abenteuerliche Reise von Palästina quer durch Europa nach Berlin und wieder zurück in den Orient, wo sie ein neues Glück findet.
So kann man den Inhalt von „Madam Rose“ knapp zusammenfassen. Die Titelheldin ist eine mutige, rastlose Frau, die sich über alle Konventionen hinweg setzt und ihren Kindern einiges zumutet, als sie beispielsweise mit dem Fahrrad von Hannover zurück in den Orient fahren will. Eine Frau, die mit dem späteren ägyptischen Präsidenten Anwar el Sadat, wie Fotos belegen, in den Bars in Kairo feuchtfröhliche Feste feierte und die im Gaza-Konflikt als Rot-Kreuz-Vertreterin zu den israelischen Militärs marschierte, um diese mit Erfolg dazu aufzufordern, ihre ägyptischen Kriegsgefangenen ordentlich zu behandeln. Eine Frau, die ohne Sprachkenntnisse und höhere Schulbildung in einem fremden Land Kontakte bis in die höchsten politischen Kreise knüpft, um wenig später in der DDR und in einem Berliner Obdachlosen-heim zu landen. Eine Frau, die auch in ausweglosen Situationen den Kopf oben behält und sich nicht kleinkriegen lässt.
Durch seine vielen exotischen Schauplätze schreit dieser Roman geradezu nach einer Verfilmung, die bei der Komplexität des Stoffs sicher nicht in 90 Minuten abzuhandeln wäre. Günter Hochgürtel entwickelt die Geschichte von „Madam Rose“ als neutraler Erzähler in einem gut lesbaren, flüssigen Stil – schließlich arbeitete er 40 Jahre als Redakteur des „Kölner Stadt-Anzeiger“. Allerdings lässt er zwischendurch die noch lebenden Kinder der Rosina Sedlacek (der Originalname wurde verändert) zu Wort kommen, was dem Roman eine zusätzliche emotionale Note verleiht.
Die Tochter der Titelheldin hatte ihn auf die Idee gebracht, diese ungewöhnliche Familiengeschichte für die Nachwelt aufzuschreiben. Ihre Brüder sprachen ihre Erinnerungen an die abenteuerliche Reise vom Orient nach Europa und wieder zurück für den Autor ins Diktafon.
Jeder, wirklich jeder, der die Story zu hören bekommt, kommentiert sie mit Ausdrücken wie „Wahnsinn“, „das glaube ich jetzt nicht“ oder „so etwas habe ich ja noch nie gehört“. Günter Hochgürtel hat 2015 bereits einen Roman unter dem Titel „Landlust“ veröffentlicht, der ebenfalls auf einer wahren Begebenheit basiert. Ein früherer Roman des Autors erschien 2011 unter Pseudonym im Kölner Bastei-Lübbe-Verlag.
Günter Hochgürtel ist in seiner Eifeler Heimat vor allem als Kopf und Herz der Mundartband „Wibbelstetz“ bekannt sowie als Liedautor für die Kölner Topbands „Bläck Fööss“ und „Höhner“. Die meisten Konzerte bestreitet er mittlerweile allerdings als Eifeltroubadour mit Gitarre und Mundharmonika solo, wobei er überwiegend eigene hochdeutsche Lieder singt, aber auch immer wieder bekannte französische Chansons in seinen unterhaltsamen Shows einbaut.
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