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Zwischen individueller Biographie und Institution

Zu den Bedingungen beruflicher Rückkehr von Musikern aus dem Exil

Produktform: Buch / Einband - flex.(Paperback)

Der Band dokumentiert eine Tagung der Staatlichen Hochschule für Musik und Darstellende Kunst Stuttgart, die in Verbindung mit der Bundesakademie für kulturelle Bildung vom 16. bis 18. Dezember 2005 in Wolfenbüttel stattgefunden hat. Das Anliegen, die Folgen des Exils in der Musikkultur der Nachkriegszeit zu untersuchen und das Exil als eine der konstitutiven Bedingungen dieser Musikkultur zu verstehen, begegnete damals noch viel deutlicheren Reserven als heute. Ausgangspunkt der Arbeit war und ist die Überzeugung, dass man das Phänomen der Rückkehr aus dem Exil und seine kulturelle Bedeutung nur verstehen kann, wenn man die Kommunikationsbedingungen und -netzwerke begreift, unter denen sich Exilierte und Dagebliebene begegnen. Dies gilt besonders für die Frage nach dem Gelingen oder Nichtgelingen beruflicher Rückkehr. Aus dieser Perspektive ging es darum, am Beispiel der Musikhochschulen die Bedingungen der Kommunikation zwischen exilierten Einzelpersonen und den Institutionen des Musiklebens nach 1945 in (zunächst West-)Deutschland zu thematisieren. Methodisch war dies allerdings angesichts der traditionell strikten Trennung von Biographik und Institutionsgeschichte zumindest diskussionsbedürftig. Die Fokussierung auf Musikhochschulen ließ dabei die institutionellen Gemeinsamkeiten ebenso hervortreten wie die Breite der spezifischen örtlichen Situationen. Angesichts der Verflechtungen des europäischen Kulturraumes und der Bedeutung der Hochschulen und Orchester in den Nachbarländern schien es naheliegend, den Blick zu weiten und mit den Beiträgen zu Wien und den Niederlanden einen ersten Schritt zu tun in Richtung einer Öffnung der musikwissenschaftlichen Remigrationsforschung auf eine europäische Perspektive. Ein Komplement zu den institutionenbezogenen Beiträgen liefern zwei Beiträge zu den individuellen biographischen Situationen von Peter Jona Korn und Hans Swarowsky, die beide in verschiedener Weise einflussreiche Stellungen an musikalischen Ausbildungsstätten der Nachkriegszeit innehatten. Die Gespräche, die Franziska Stoff mit Dorothea Ammann-Goesch führte, weisen nicht nur auf den Umstand hin, dass es - jedenfalls in Berlin - in der künstlerischen Ausbildung auch Schutzräme für Menschen gab, die von den Nazis verfolgt wurden, sie beleuchten die Situation aus der Sicht einer betroffenen Musikerin, und sie geben Einblick in die Bedingungen einer beruflichen Laufbahn nach dem Krieg.weiterlesen

Dieser Artikel gehört zu den folgenden Serien

Sprache(n): Deutsch

ISBN: 978-3-931264-59-8 / 978-3931264598 / 9783931264598

Verlag: Edition Argus

Erscheinungsdatum: 30.09.2013

Seiten: 324

Auflage: 1

Herausgegeben von Dörte Schmidt, Matthias Pasdzierny

41,00 € inkl. MwSt.
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