Zwischen sakral und profan
Produktform: Buch / Einband - fest (Hardcover)
Die Umnutzung von Kirchen der Nachkriegsmoderne ist ein junges Phänomen, das in Deutschland seit den 2010er Jahren vermehrt zu beobachten ist. Rückläufige Mitgliederzahlen führen bei beiden deutschen Volkskirchen zu immer mehr Leerständen. Zwar sind Sakralbauten aller Epochen betroffen, häufig sind es jedoch die jüngsten, in der Bevölkerung meist unbeliebten Kirchen der Nachkriegszeit, die zuerst verkauft und für eine profane Nutzung als Kindertagesstätte, Verlagssitz oder Wohnhaus bestimmt werden. Ein erstaunlicher Vorgang, wenn man bedenkt, dass ältere Teile der Gesellschaft den Bau der Gebäude noch miterlebt hat. Nach Schließung und Verkauf durchlaufen die meist in Beton ausgeführten, skulpturalen Bauwerke einen Transformationsprozess, bei dem die Kirchenarchitektur der Zweiten Moderne neu befragt wird. Nun unterteilen Einbauten das hallenartige Innere, Fassadenschnitte oder bauliche Erweiterungen verändern Belichtung und Aufteilung, neue Baustoffe ergänzen die alte Materialität. Häufig wird das umliegende Grundstück bebaut, wodurch die ehemaligen Kirchen eine neue Präsenz im Stadtraum erhalten. Das Ergebnis dieses inneren und äußeren Gestaltwandels ist ein neuer, hybrider Gebäudetyp, der sich herkömmlichen Klassifizierungssystemen architektonischen Wissens entzieht.weiterlesen
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