1675 tritt Vincent Lübeck, gerade 20 Jahre alt, die Organistenstelle an der evangelischen Hauptkirche St. Cosmae et Damiani in Stade an. Für einen jungen Musiker des ausgehenden 17. Jahrhunderts ist das ein ausgesprochen reizvoller Job. Voller Einsatz ist gefragt: St. Cosmae ist eines der wichtigsten Gotteshäuser Norddeutschlands, sein Turm noch heute das Wahrzeichen der Stadt. So fällt das Budget für die „Pflege der Kirchenmusik” auch großzügiger aus als an anderen Kirchen. Hinzu kommt, dass die Orgel von St. Cosmae funkelnagelneu ist – und voller technischer Raffinessen. Sie macht klangtechnisch bisher Unmögliches möglich. Zur Wiederentdeckung Vincent Lübecks und seiner europaweiten Bedeutung haben die Ugrino-Bewegung und Hans Henny Jahnn nicht unerheblich beigetragen. Vincent Lübeck blieb 28 Jahre Organist in Stade. Gemeinsam mit dem Orgelbauer Arp Schnitger machte er St. Cosmae zu einem kulturellen und musikalischen Zentrum.

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