Unter dem Titel „Lag das Glück in Nordamerika?“ geht es um die Auswanderungsbewegung des 19. Jahrhunderts. Über 400 Einwohner der Stadt und der Stadtteile suchten damals jenseits des Meeres eine neue Heimat. Die aufwändige Untersuchung deckt länderübergreifend die historischen Verbindungen zwischen Neustadt und den Vereinigten Staaten von Amerika auf, indem sie nicht nur die Personalien der Auswanderer auflistet, sondern häufig die familiäre Weiterentwicklung in der „Neuen Welt“ beschreibt. Sie gibt daneben alteingesessenen Familien die Möglichkeit, Nachkommen ihrer Vorfahren zu entdecken, die in Nordamerika ansässig wurden und nennt in vielen Fällen die Namen der Schiffe, auf denen sie ihren Platz für die Überfahrt buchten. Von den nachweisbaren rund 50 verschiedenen Seglern und Dampfern, die Neustadter auf ihrer Fahrt benutzten, sind etwa die Hälfte im Bild zu sehen. Daneben geben Stadtansichten, herzogliche Verordnungen und Schreiben der Landesregierung sowie Auszüge aus privaten Briefen einen Einblick in die Zeit des 19. Jahrhunderts. Ein alphabetisches Register mit den Namen aller Ausgewanderten rundet das Buch ab.

Das kunstvoll gestaltete Buch, eine Entwicklung aus dem gleichnamigen, sehr erfolgreichen Theaterstück, verbindet den Wortlaut des Bühnenwerks und alle Regieanweisungen mit Fotos der Theateraufführung. Dadurch entsteht eine Eindringlichkeit, die der einer Theateraufführung ähnelt. Für Erkrankte ist es somit gleichermaßen wertvoll wie für Angehörige, die den Versuch wagen möchten, innere Dialoge, Gefühle und Ängste nach einer solchen Diagnose nachzuvollziehen. „Gestern war ich einer von Euch. Heute habe ich Krebs.“ kann Menschen nach der Diagnose Krebs zu neuen Sichtweisen verhelfen, den Prozess der Krankheitsverarbeitung begleiten und ihnen zeigen: Du bist nicht allein. Als Geschenkbuch für den ersten Besuch oder auch zum Selberkaufen ist das Buch sehr zu empfehlen.