Produktform: Buch / Einband - flex.(Paperback)
Ich heiße Elizabeth Brooks, werde hauptsächlich Lizzie genannt, bin
sechzehn Jahre alt und leicht erkennbar an den feuerroten Haaren und dem meist etwas genervten
Gesichtsausdruck.
Wer sich jetzt wundert,wieso ich im ersten Satz meiner Geschichte gleich darauf hinweise, dass ich
meistens nicht wirklich glücklich aussehe, der hat echt einiges verschlafen.
Seit gut vier Monaten gehörte ich nämlich zu den berüchtigten
Fantolmes de la nebuleuse (Nie gehört?!), zu den Nebelgestalten, eine Art Superman
(Gravierendster Unterschied: Ich trug kein hässliches, blaues Kostüm!). Damit meine ich, dass ich
schnell genug war, um bei den Olympischen Spielen alle Läufer überrunden zu können und zwischendrin
noch meine Schnürsenkel zu binden. Dass ich besser hören konnte, als ein. als ein. Welches Tier
hört gut? Hund? Hase? Keine Ahnung.Also meine Ohren waren so gut, dass ich mir mal keine
Gedanken um ein Hörgerät machen musste. Außerdem nahm ich den Schallbereich über
und unter dem menschlichen Gehör wahr, während ich für alle anderen vollkommen
lautlos war. Und selbstverständlich gehörte übernatürliche Stärke noch zu meinen Fähigkeiten,
aber das ist bei den meisten Superhelden ja sowieso Grundausstattung.
Soweit zu dem, was ich an meinem neuen Leben als Nebelgestalt mochte. Weniger cool fand ich,die "Bestimmung", die jeder meiner Art so mit sich rumschleppt. Darunter versteht man im Großen und
Ganzen folgendes:
Die Fantomes de la nebuleuse benutzen ihre Fähigkeiten, um die Welt ein klein wenig zu verändern,
indem sie sich meist sehr bedeutenden Menschen anschließen und sie tatkräftig unterstützen. Nur jeder hat irgendwie seine eigene Ansicht von "einer perfekten Welt". Und so bekriegen sich Nebelgestalten untereinander, sabotieren ihre Arbeiten und bringen sich gegenseitig (ich weiß,dass das krass klingt) eiskalt um.
Doch viel sah ich nicht mehr, denn in dem Moment riss mich jemand zurück und presste mir seine Hand
auf den Mund.
"Na,wen haben wir denn da?",flüsterte der Unbekannte mir ins Ohr. Seine Stimme klang spöttisch
und übermütig. "Einen kleinen Spitzel?'
Verzweifelt strampelte ich mit den Füßen, bis mir einfiel, was ich in Mr.Thomas Unterricht gelernt
hatte. Mit meinem linken Bein trat ich gegen sein Schienbein, drehte seinen Arm herum, sodass er mich
loslassen musste und versuchte, ihn mit einem gezielten Schlag aus dem Gleichgewicht zu bekommen.Doch
er fing meine Hand ab und stieß mich nach hinten. Benommen strauchelte ich die Treppe hinunter. Nebelgestalt soviel war sicher. Verdammt.
Als er mir nachsprang und seinen Arm nach hinten riss, sah ich zum ersten Mal in sein Gesicht.
"Patrick!", kreischte ich.
.Du gehörst zu den Fantomes de la nebuleuse?"
Was?"
Sie wirbelte herum.
"Du bist eine Nebelgestalt?",wiederholte ich meine Frage langsam. Ein ungutes Gefühl stieg in mir auf.
"Du kennst die Fantomes de la nebuleuse?" Oh, ja. Die kannte ich. Viel zu gut sogar.
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