Der Band erzählt die spannende Biografie eines einzigartigen Objekts: eine Präzisionswaage, die nach Vorgaben eines Forschungsprojekts am Physikalischen Institut der Berliner Universität in den Jahren 1884 bis 1896 geplant, vorbereitet, gebaut und schließlich in einer Kasematte der Zitadelle installiert wurde. Die Waage diente der messtechnischen Überprüfung des Newtonschen Gravitationsgesetzes. Auf Umwegen kam das Objekt ins Deutsche Museum, wo es seit 1910 ausgestellt ist. Hartmut Petzold schildert die konzeptionellen und technischen Details der Wägungen, porträtiert die beteiligten Wissenschaftler und Mechaniker und bettet die Geschichte in den wissenschaftlichen, politischen, wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Kontext des späten Kaiserreichs ein. Abschließend arbeitet er die Bedeutung der in den vergangenen Jahrzehnten und Jahrhunderten durchgeführten Gravitationsmessungen für die aktuelle Wissenschaft heraus.