Mulla Sadra (1571-1635 n.Chr.) war ein Meister aller Wissenschaften seiner Zeit. Keine aber war in seinen Augen so wichtig wie die Philosophie. Aufgrund seines großen Talents, der Tiefe seines Denkens und seines umfangreichen Wissens in den Geisteswissenschaften, in Logik und Gnosis, war er imstande, eine Reihe von bislang noch nicht vorhandenen Prinzipien und Grundregeln aufzustellen. Auf diese Weise bildete sich allmählich und zugleich kraftvoll der noch junge Zweig der transzendenten Philosophie aus, wie später seine einzigartige Denkschule genannt wurde.

Die vorliegende Veröffentlichung ermöglicht neben dem Erhalt des wertvollen und bedeutsamen Inhalts des Buches auch die Vorstellung eines der größten Denker und Autoren der Islamischen Revolution, der auch in Deutschland bekannt ist, weil er hier als Leiter des Islamischen Zentrums Hamburg maßgeblich an dessen Entwicklung beteiligt war.

Mein Liebling! Nutze die jungen Jahre entsprechend dem, was noch von ihnen verblieben ist, denn im Alter gleitet alles aus der Hand, selbst die Beachtung des Jenseits und die Hinwendung zu Gott, dem Erhabenen. Es gehört zu den gewaltigen Intrigen Satans und dessen befehlender Seele (Nafs-ul-Amara) jungen Leuten Heil und Heilung im Alter zu versprechen, damit sie in Nachlässigkeit und Ahnungslo¬sig¬keit die Jugend vergeuden; den Gealterten aber verspricht er ein langes Leben. Und bis zum letzten Augenblick hält er den Menschen mit seinen leeren Versprechungen vom Gottesgedenken und der ausschließlichen Redlichkeit (Ichlas) ab und raubt ihm noch im letzten Augenblick den Glauben, wenn er ihn nicht schon vorher geraubt hat.