Des Erzählers bester Freund ist ausgerechnet ein Lateinlehrer. Der kocht, trinkt, liebt und erzählt gerne, und versammelt einen Kreis Gleichgesinnter um sich. Man erzählt sich Heiteres, Phantastisches, doch bald entfaltet das Erzählte eine seltsam rückgekoppelte Dynamik und schwappt in das tatsächliche Erleben der Gestalten, die sich in ihren eigenen Fabulationen verfangen und zu Handelnden werden müssen. Das beginnt zunächst mit braver sexueller Initiation und Kunstproduktion, kriecht bald in Abgründe unter scheinbar harmloser Betriebsausflugstouristik und sucht die fast versiegten Wasser des Vergessens. Die Unsicherheit menschlicher Beziehungen sucht ihre Aufhebung im technisch hergestellten Erleben der absoluten und endgültigen Glückseligkeit. Doch siegen der Alltag und die Unmöglichkeit der Orientierung. Denkmäler stürzen, und undurchdringliche Nebel wabern durch die Weinstuben. Den Handelnden und den Besuchern der Lesung bleibt die Flucht in verschiedene Lebensrichtungen. Peter „Epit“ Herbertz, geboren 1945 in Mannheim, schreibt Prosa, Songtexte und Diskussionsbeiträge und ist u.a. Mitbegründer und Mitherausgeber der Literaturzeitschrift STRECKENLÆUFER.

Aus seinem „Vorlass“ präsentiert der Saarbrücker Autor Klaus Bernarding im Saarländischen Künstlerhaus sein als Band Nr. 24 in der Reihe Topicana erschienenes Buch "Lara kommt". Darin schildert der Autor in mehreren Episoden die mal traurigen, mal lustigen Versuche, der im Jahre 2001 noch jungen Lara mit sogenanntem Migrationshintergrund, sich in der fremden deutschen Umgebung zurechtzufinden. Zunächst erfolgen ihre Bemühungen über das Putzen von Wohnungen, wobei sie auch auf Robert trifft. Aber wie sich bald herausstellt, bedeutet die Begegnung mit Lara für den alternden „Wortmann“ einen langen Abschied von seinen Vorstellungen einer ewigen Jugendlichkeit.

Konstantin Ames’ sTiL.e(zwi) Schenspiele präsentieren sich als Rückbesinnung auf die Leistungen des Expressionismus und des Dadaismus. Ames gibt im zweiten Teil seiner poetischen Trilogie weitere Proben einer Poesie der Pluralisierung. Galliger Spott und das Klopfen auf Sprüche treffen auf völliges Danebensein. Ein rarer werdendes Beharren auf Modernität, auf schneller Suada und Epigramm wird hier zelebriert, statt kiloweise Pathos. Geboren 1979 in Völklingen, saarländische Kindheit und Jugend; erlebt seit einigen Jahren, nach Stationen in Greifswald und Leipzig, als Schriftsteller Berlin. Für sein literarisches Schaffen erhielt Ames u.a. ein Künstlerstipendium fürs Deutsche Studienzentrum in Venedig und den Lyrikpreis Meran. »Lyriker? Er doch nicht!« (FAZ) Bisher wurden zwei Poesienbücher ediert, außerdem ein Concetto vorgelegt.