In einer Welt, die nach immer leichteren und dennoch robusten Lösungen verlangt, ist die Verbindung von Hochleistungsfilamentgarnen mit einer umgebenden Kunststoffmatrix unverzichtbar geworden. Doch während die Nachfrage nach Leichtbaulösungen für komplexe Anwendungen stetig wächst, stoßen herkömmliche Fertigungsmethoden an ihre Grenzen. Im Rahmen der vorliegenden Dissertation wird eine wegweisende Innovation im Bereich der Textiltechnik präsentiert: die direkte Erzeugung schalenförmiger, komplex gekrümmter Strukturen im Webprozess. Diese Entwicklung steht im Kontext einer wachsenden Nachfrage nach Leichtbaulösungen für anspruchsvolle Anwendungen. In der Arbeit wird der Herausforderung nachgegangen, herkömmliche Fertigungsmethoden zu überwinden, indem die Webtechnologie weiterentwickelt wird. Durch die Entwicklung eines breitenvariablen Webblattes ist es erstmals möglich, die Gewebekontur direkt im Webprozess zu erzeugen, ohne weitere Zuschnittprozesse durchführen zu müssen. Zudem wurde eine innovative Technologie des abzugsfreien Webens entwickelt, die die direkte integrale Fertigung von doppelachsig gekrümmten, schalenförmigen Geweben ermöglicht. Das Ergebnis ist eine effiziente Möglichkeit, endkonturnahe Gewebe wirtschaftlich bereitzustellen. Neben diesem technologischen Alleinstellungsmerkmal werden darüber hinaus die strukturellen und prozessualen Aspekte betrachtet. Neben der Entwicklung neuer Maschinenkonzepte werden die Bindungs- und Strukturentwicklungen sowie die Prozesskettenentwicklung, die notwendig sind, um die geforderten Geometrien in die textile Struktur zu integrieren, untersucht. Durch die Präsentation von Gewebedemonstratoren wird die Vielfalt der geometrischen Strukturen, die mit diesen neuen Webprinzipien erreicht werden können, demonstriert. Somit bietet die Arbeit nicht nur einen Einblick in die Zukunft der Textiltechnik, sondern auch Inspiration für alle, die nach innovativen Lösungen streben, um den wachsenden Anforderungen an Leichtbaustrukturen gerecht zu werden.