Rau und karg ging es im Odenwald des 19. Jahrhunderts zu. Roland Vetter erzählt in seinem anekdotischen Streifzug von Sitten und Unsitten, Mut und Armut und den Nöten und Hoffnungen der Bürger von Eberbach und Umgebung. „Der Odenwald wird als Stiefkind behandelt“, klagten die einen und suchten ihr Glück in der Auswanderung, andere lehnten sich gegen die Obrigkeit auf und sorgten im Vormärz und während der Revolution von 1848/49 für eine „explosive“ Stimmung unter der Bevölkerung. Es war die Zeit des Umbruchs und des Aufbruchs, die der Autor anhand von Dokumenten, Berichten und Erzählungen von damals wieder aufleben lässt.

Den gefühlvollen lyrischen Texten von Ulli Kimpel stehen ungewöhnliche Fotografien von Timo Volz zur Seite. Texte und Bilder sprechen die gleiche Sprache, beiden wohnt eine leise Melancholie inne, gemeinsam geben sie dem Buch ein ganz eigenes Gesicht. Erst in diesem Zusammenspiel, das der Designer Ralf Christe gefühlvoll inszeniert hat, entfaltet sich ihre ganze Kraft. In dem Buch befindet sich eine Hörversion, gelesen von Annett Renneberg, bekannt als Signorina Elettra aus den den Verfilmungen der Donna Leon Romane "Commissario Brunetti". Annett Renneberg hat den Texten im angenehmsten Sinne „Leben eingehaucht“. Die Musik dazu stammt von dem Gitarristen Daniel Stelter und dem Percussionisten Tilman Bruno.