Minderheiten sind seit dem Beitritt des Deutschen Reiches zum Völkerbund (1926) ein zentraler Bestandteil der deutschen Außenpolitik. Ihnen kommt im Prozess der Europäisierung und der Auflösung nationaler Grenzen eine wichtige Rolle zu. Wie Minderheiten sich in Europa Gehör verschaffen können, ist in hohem Maße durch die Kulturpolitik der Nationalstaaten und der EU bestimmt. Die Autoren und Autorinnen des Bandes richten ihren Blick auf die Anfänge einer modernen Minderheitenpolitik seit der Weimarer Republik, in welcher der Begriff der nationalen Minderheiten zuerst zu einem Gegenstand rechtlicher wie politischer Debatten und zu einer gesellschaftlichen „Kategorie der Moderne“ wurde. Die Gründung des Völkerbundes, die Legitimierung des Selbstbestimmungsrechts der Völker und die Etablierung des Minderheitenschutzes auf internationaler Ebene bildeten den Ausgangspunkt für diese Entwicklungen. Zeitgenössische volkskundliche Untersuchungen trugen neben vielen anderen Wissenschaften maßgeblich zur Kodifizierung des Konzeptes Minderheiten sowie zur Fremd- und Selbstethnisierung bei.

Kunsttherapeutische Kolleg_innen sind seit geraumer Zeit auf dem Weg der Professionalisierung – an welchem Punkt der Reise stehen sie? Die Landschaft des Gesundheitswesens fordert von ihnen eine differenzierte Profilierung der Tätigkeit und des Verfahrens. Wie kann gegenüber anderen Professionen und Patienten nachhaltig vermittelt werden, dass künstlerische Handlungsstrategien ein gesundheitsförderndes therapeutisches Merkmal darstellen? Welche Voraussetzungen sind für eine qualifizierte Erbringung kunsttherapeutischer Leistungen notwendig? In moderierten Gesprächsrunden wurde darüber auf der Tagung gemeinsam mit Experten diskutiert und reflektiert: Wie bewähren sich kunsttherapeutische Leistungsangebote aktuell in der Praxis und wie kann die therapeutische Qualität weiter konsolidiert werden?