Bei kaum einem anderen Komponisten des 20. Jahrhunderts lässt sich ein vergleichbar umfangreiches und vielfältiges Werk finden wie bei Paul Hindemith. Die gut lesbare Monographie wurde vom Autor durchgesehen und vollständig aktualisiert.

Der Band behandelt in historisch-ästhetischer Sichtweise charakteristische Unterschiede und Berührungen zwischen französischer und deutscher Musik und Musikentwicklung im 20. Jahrhundert unter besonderer Beachtung der Frage, warum es für solche Erscheinungen wie Expressionismus und Neue Sachlichkeit, die Musique concrète oder die Musique acousmatique im jeweils anderen Land offenbar kein Äquivalent gab. In den Untersuchungen spielen rezeptions- und institutionengeschichtliche Aspekte ebenso eine Rolle wie gattungsgeschichtliche Fragestellungen.

Der vorliegende Band enthält die Referate eines Symposiums zu Wandlungen und Formen der Rezeption Alter Musik im 20. Jahrhundert, das im November 1992 vom Paul-Hindemith-Institut in Zusammenarbeit mit der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst Frankfurt/Main veranstaltet wurde. Die unterschiedlichen Formen der Auseinandersetzung mit Alter Musik als dem „Anderen“, sei es bekannt oder unbekannt, vertraut oder fremd, im Bereich philosophischen, musikhistorischen, kompositorischen und interpretatorischen Denkens in diesem Jahrhundert werden in den Beiträgen paradigmatisch aufgegriffen. Die Bestandsaufnahme geschichtlich gewachsener Zusammenhänge wird dabei verbunden mit der Frage nach den praktischen Konsequenzen für das heutige Musikleben. Mit Beiträgen von Ludwig Finscher, Albrecht Riethmüller und anderen renommierten Musikologen.