Transformationsprozesse und Entwicklungsperspektiven im Dreiländereck Deutschland – Polen – Tschechien
Produktform: Buch / Einband - flex.(Paperback)
Der Systemwechsel Ende der 1980er Jahre markierte in den mittel- und osteuropäischen Ländern mit ehemals sozialistischem Gesellschafts- und Wirtschaftssystem in vielerlei Hinsicht einen Neubeginn. Seitdem vollziehen sich in Ostdeutschland und den Nachbarländern Polen und Tschechien Transformationsprozesse, die in Art und Umfang neu und spektakulär sind. Ein Autorenteam aus deutschen, polnischen und tschechischen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern spürt diesen Prozessen nach, bezogen auf das Dreiländereck mit dem ehemaligen Negativimage des „Schwarzen Dreiecks“ und mit Blick auf die Aspekte Ökologie, Soziales und Ökonomie der Nachhaltigkeitstrias im räumlichen Kontext. Die Forschungen stützen sich auf die Entwicklungsziele der grenzüberschreitenden Entwicklungskonzepte der ersten Generation an der ehemaligen EU-Außengrenze. Diese Entwicklungsziele, an deren Erarbeitung Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Leibniz-Instituts für ökologische Raumentwicklung e. V. (IÖR) beteiligt waren, werden zum Maßstab der Entwicklungen in den darauf folgenden 25 Jahren erhoben.
Ziel der Evaluationsforschung war es, Vorgehensweisen und Wirkungen des Umbaus der ökologisch stark geschädigten mitteleuropäischen Bergbau- und Industrieregion vom „Schwarzen Dreieck“ zum „Grünen Dreieck“ aufzudecken, um Empfehlungen zur Weiterentwicklung europäischer Grenzregionen und zum Umgang mit Transformationsprozessen zu generieren. Die Aussagen zur Grenzraumentwicklung stützen sich auf Vergleiche zu den Vorgehensweisen der Euregio Maas-Rhein (EMR) und der Großregion SaarLorLux mit ihren langjährigen Erfahrungen grenzüberschreitender Kooperation und fortgeschrittenen Reifegraden.
Erörtert werden eingangs Transformationstheorien und Transformationsstrategien. Darauf aufbauend werden erstmals die Entwicklungsverläufe anhand entdeckter Entwicklungsphasen vergleichend dargestellt. Konkret wird die Entwicklung im deutschen Teilraum, die dem Modell der Schocktherapie folgt, im Vergleich mit Verläufen im tschechischen Teilraum, die sich am Modell des Gradualismus orientieren, sowie im Vergleich zum polnischen Teilraum, dessen Transformation ebenfalls eher dem gradualistischen Vorgehen folgt, nachgezeichnet.
Detaillierte Analysen auf mehreren räumlichen Ebenen beleuchten die Entwicklungen in den Themenbereichen der Umweltqualität, der Lebensqualität und der Wirtschaft sowie die Bedingungen der Prozesssteuerung in den Nachbarstaaten, Letzteres einschließlich der Akzeptanz dieser Vorgehensweisen durch Akteure der Raumentwicklung mit Blick auf aktuelle Handlungsbedarfe. Der Vergleich mit Vorgehensweisen an der deutschen Westgrenze ermöglicht Schlussfolgerungen zu Zielsetzungen grenzüberschreitender Entwicklung, zu Rahmenbedingungen und zu Handlungsbedarfen. Die Empfehlungen beziehen sich auf die grenzübergreifende Entwicklung und auf den Umgang mit Transformationsprozessen. Letztere überlagerten im „Grünen Dreieck“ die vielschichtigen Entwicklungen. Die Autorinnen und Autoren liefern mit dieser Veröffentlichung erstmals Daten, Fakten und aufschlussreiche Einblicke in die neuartigen Transformationsprozesse. Diese Leistungen wurden nicht zuletzt durch die Mitarbeit externer Partnerinnen und Partner möglich, die ihre Kenntnisse zu Sachverhalten, Erfahrungen sowie Primärerhebungen einbrachten. Ihnen gilt der besondere Dank des Herausgeberteams. Anliegen der Verfasserinnen und Verfasser bleibt es, weiterhin für grenzübergreifende Zusammenarbeit zu werben als Grundlage der Vertrauensbildung in Europa und der Förderung gemeinsamer Stärke.
Die Herausgeber
Isolde Roch, Juliane Banse, Holger Leimbrock, Juliane Mathey
Dresden, Oktober 2016
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Mittelstadt
Urbanes Leben jenseits der Metropole
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Viele Menschen in Europa leben in Städten, die weder Groß- noch Kleinstadt sind – in so genannten Mittelstädten. Was kennzeichnet dieses städtische Leben zwischen Provinz und Metropole? Die Autorinnen und Autoren erkunden Alltagswelten, suchen nach mittelstädtischen Lebensstilen und Lebensgefühlen und analysieren die Inszenierung von mittelstädtischen Stadtbildern. Erstmals tragen Vertreterinnen und Vertreter der Kultur- und Sozialwissenschaften, der Geschichtswissenschaft sowie der Stadt- und Raumplanung ihre Forschungen zusammen und bieten neue Perspektiven auf diesen bislang wenig untersuchten Typus Stadt.
Mit Beiträgen von Andrew S. Bergerson, Ueli Gyr, Daniel Habit, Rolf Lindner, Clemens Zimmermann u. a.
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