Bauliche Erneuerungen und demographische Veränderungen in Zeilenbauten der 1950/60er Jahre
Das Beispiel Hannover
Produktform: Buch
Nach dem 2. Weltkrieg entstanden in Deutschland in Zeiten großer Wohnungsnot rund drei Millionen Wohnungen in Zeilenbauten. Diese Zeilenbauten der 1950/60er Jahre sind drei- bis fünfgeschossige Wohngebäude, die nach dem städtebaulichen Leitbild der gegliederten und aufgelockerten Stadt zeilenartig parallel und quer zum Straßenverlauf angeordnet wurden. Die Wohnungen haben überwiegend zwei bis drei Zimmer und sind aus heutiger Sicht mit 40 bis 65 qm vergleichsweise klein. Im Hinblick auf die Entwicklung der Zeilenbauten der 1950/60er Jahre besteht für die lokalen Akteure in dreifacher Hinsicht großer Beobachtungs- und Handlungsbedarf. Erstens kann die derzeitige „doppelte Alterung“ von Bewohnerschaft und Gebäuden zu starken Umbrüchen der Bewohnerschaft führen. Zweitens konzentrieren sich in Beständen der 1950/60er Jahre Belegrechte des sozialen Wohnungsbaus, d.h. Rechte der Kommune, um sozial benachteiligte Haushalte mit Wohnraum zu versorgen. Und drittens wurden seit Ende der 1990er Jahre Bestände der 1950/60er Jahre überdurchschnittlich häufig an internationale Wohnungsanbieter veräußert, von denen Desinvestitionsstrategien befürchtet werden.
Die vorliegende Arbeit zielt auf empirisch fundierte Erkenntnisse zu der Frage, wie die Erneuerung von Zeilenbauten der 1950/60er Jahre und die Entwicklung ihrer Bewohnerschaft im Sinne einer sozial orientierten Stadtentwicklung beeinflusst werden kann. Die Stadt Hannover steht dabei als Gegenstand der Untersuchung stellvertretend für westdeutsche Großstädte mit einem hohen Anteil an Zeilenbauten, einem ausgeglichenen Wohnungsmarkt, einer stabilen demographischen Entwicklung und einem hohen Anteil an sozial benachteiligten Haushalten. Hannover galt zudem in den 1950/60er Jahren als Musterbeispiel für den Wiederaufbau westdeutscher Städte. Auf Grundlage der Problem- und Zielstellung werden sowohl die baulichen Veränderungen von Zeilenbauten der 1950/60er Jahre als auch die charakteristischen demographischen Entwicklungen ihrer Bewohnerschaft empirisch untersucht. Zusätzlich werden die Rahmenbedingungen erforscht, die einen bedeutenden Einfluss auf die baulichen Veränderungen und die demographischen Entwicklungen der Bewohnerschaft haben und insbesondere die Rolle der Eigentümerschaft sowie der stadträumlichen Lage analysiert. Sozialökologische Modelle und stadtökonomische Ansätze dienen als heuristischer Rahmen.
Die Analyse setzt sich aus quantitativen und qualitativen Untersuchungen zusammen. Grundlage der quantitativen Analyse bilden 195 statistische Baublöcke Hannovers mit homogener Zeilenbebauung. Für diese wurden der bauliche Zustand der Gebäudehülle, der Eigentümertyp und die stadträumliche Lage erhoben. Eine Clusteranalyse mit den Variablen „relative Einwohnerentwicklung“, „Anteil
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Wohnen in städtischen Räumen - Ansätze für eine integrierte Entwicklung
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