XXII. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Psychosomatische Geburtshilfe und Gynäkologie (DGPGG e.V.), Berlin, 24.-27. Februar 1993

XXII. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Psychosomatische Geburtshilfe und Gynäkologie (DGPGG e.V.), Berlin, 24.-27. Februar 1993

Wie in keinem anderen Werk versammelt Hans Werner Henze in seinem Vokalzyklus "Voices" eine reiche Mannigfaltigkeit von Idiomen, Stilmitteln, Genres und vokalen wie instrumentalen Verfahrensweisen. Zudem spiegelt sich in der Auswahl der Dichtungen und Liedtypen sein umfassendes politisch-soziales Engagement. Herausgeber und Autoren haben es sich zur Aufgabe gemacht, die Vielfalt dieses in mehrfacher Hinsicht exemplarischen Werkes im methodisch und stilistisch breiten Spektrum ihrer Beiträge aufzufangen. Entstanden ist ein Sammelband, der, angeregt durch Henzes "Traktat über das Liederschreiben in unserer Zeit", neben dem interpretierenden Blick auf die Musik auch eine kritische Sicht auf heutige Gesellschaftsrealitäten und -utopien und deren Reflex im Künstlerischen wagt.

Das finnische Nationalepos „Kalevala“ ist weithin bekannt. Es basiert – ähnlich wie die deutschen Märchensammlungen – auf Aufzeichnungen aus dem 19. Jahrhundert. Während die Märchensammlungen der Brüder Grimm oder Lönnrots Werk rasch die Begeisterung deutscher Leser zu entfachen vermochten, blieb jenseits des Baltikums nahezu unbemerkt, dass Friedrich Reinhold Kreutzwald in Estland ebenfalls ein bedeutendes Nationalepos geschaffen hatte, fast namensgleich, aber auf einer geistigen und historischen Grundlage, die sich von dem „Kalevala“ wesentlich unterscheidet. Wohl liegen auch Kreutzwalds Epos Lieder und Prosaüberlieferungen der Vorzeit zugrunde, doch hält der „Kalevipoeg“ überraschenderweise eine Botschaft bereit, die auf die Zukunft gerichtet ist.

Im Bildband "Verdichtete Spuren" sind Künstlerinnen und Kunsttherapeuten mit Bildern und Objekten von Irma Müller-Nienstedt im Dialog. U.a. schreibt Linda Briendl einen einleitenden Text über "Die Künstlerin und ihre Kunst", Ingrid Riedel sinniert über fünf Objekte von Irma Müller-Nienstedt unter dem Titel "Fünf Kontemplationen", Peter Petersen führt ein in das estnische Epos KALEVIPOEG mit "Das Geheimnis der geschützten Feder" und Ulrich Zulauf beschreibt in "Arbeitsplatz" den Einstieg in den künstlerischen Prozess. Als Reaktion auf Bilder und Objekte von Irma Müller-Nienstedt sind verschiedene bildnerische Kunstwerke, poetische Texte und Erzählungen entstanden. Das Buch gibt auch einen Überblick über die zwischen 2003 und 2008 entstandenen Figuren, Aquarelle und mit diversen anderen Techniken gemalten und gestalteten Bilder von Irma Müller-Nienstedt. Irma Müller-Nienstedt ist in Turku, Finnland aufgewachsen und lebt seit 1979 in der Schweiz. Sie studierte in Turku, zog mit ihren zwei kleinen Söhnen nach Basel, wo sie als Biologin arbeitete. Nach der Heirat mit dem Kinder- und Jugendpsychiater Hans-Rudolf Müller und der Geburt eines weiteren Sohnes und einer Tochter zog die Familie um an den Bodensee. Irma Müller-Nienstedt bildete sich am C.G. Jung-Institut Zürich zur analytischen Psychologin aus und arbeitet seit 1989 mit ihrem Mann in der psychotherapeutischen Praxis. 1994 erschien von ihr das Buch „Die Mumins für Erwachsene“, eine Betrachtung von Leben und Werk Tove Janssons aus der Sicht der Tiefenpsychologie. Die künstlerische Arbeit ist neben ihrer psychotherapeutischen Tätigkeit und ihrer Familie der dritte Schwerpunkt ihres Lebens.