Eine wichtige Ergänzung zu den von Schott neu publizierten Orchestermaterialen ist die Erstveröffentlichung von Klavierauszügen zu den zehn großen Opern von Richard Wagner in allen wichtigen Fassungen. Damit bieten wir den Bühnen und interessierten Opernliebhabern erstmals Klavierauszüge als Urtext-Ausgaben, die nach einheitlichen editorischen Kriterien konzipiert wurden:
* Der Notentext ist auf das Aufführungsmaterial der Gesamtausgabe abgestimmt.
* Alle Klavierauszüge sind proben- und studierpraktisch mit Studierziffern und durchgehenden Taktzählern ausgestattet.
* Als Herausgeber konnten renommierte Musikwissenschaftler aus dem Umkreis der Richard Wagner-Gesamtausgabe gewonnen werden, die in kritischen Vorworten Detailinformationen zu den jeweiligen Ausgaben vermitteln.
* Die Vorworte sind in drei Sprachen (Deutsch, Englisch, Französisch) abgedruckt.
* Eine einheitliche und ansprechende Umschlaggestaltung mit Reproduktionen von Gemälden aus der Wagner-Zeit unterstreicht den Reihen-Charakter der Edition.
DAS RHEINGOLD
"Der vorliegende Klavierauszug stimmt mit der Edition des Rheingold innerhalb der kritischen Gesamtausgabe der musikalischen Werke Richard Wagners überein (Richard Wagner, Sämtliche Werke, Band 10, I-II, herausgegeben von Egon Voss, Mainz 1988f.) Hauptquelle der Edition des Rheingold innerhalb der Gesamtausgabe war der Erstdruck der Partitur (E), der 1873 bei B. Schott’s Söhne, Mainz, erschien. Leider konnte die wichtigste Quelle für die Überprüfung, Wagners autographe Partitur-Reinschrift, nicht herangezogen werden, da sie 1939 aus dem Nachlass Ludwig II. in den Besitz Adolf Hitlers gelangte und seit 1945 verschollen ist. Deshalb mussten die so genannte Kompositions-Skizze (KS) und die Partitur-Erstschrift (PE) verstärkt mit herangezogen werden. Wo immer die Lesarten von E, die im Haupttext stehen, fraglich sein könnten, werden daher die Varianten von KS und PE in Kleinstich oder in Fußnoten mitgeteilt. In gleicher Form erscheinen auch Zusätze und Veränderungen, die Wagner bei den Proben zu den ersten Bayreuther Aufführungen 1876 vorgenommen hat, und die durch seine Assistenten, vor allem durch Heinrich Porges, aufgezeichnet wurden. Sie sind mit dem Sigel [1876] versehen. Bemerkungen in Anführungsstrichen geben Wagners eigenen Wortlaut wieder. Stellenweise wird auch auf die Aufzeichnungen von Felix Mottl, der ebenfalls bei den Proben und Aufführungen von 1876 zugegen war, zurückgegriffen. Näheres findet der interessiert Leser in den Bänden der Gesamtausgabe.“ (Egon Voss, zitiert nach dem Vorwort zum neuen Rheingold-Klavierauszug)weiterlesen