Geschlechterspezifische Studien zum Kinderfernsehen
Produktform: Buch
Fernsehen bietet Kindern eine Fülle an Figuren und Geschichten. Sie sind Fenster zur Welt, Material für Fantasien und gehen in die Vorstellung davon ein, was normal, richtig und möglich ist. Völlig selbstverständlich inszeniert es dabei immer auch Mädchen- und Junge-Sein, liefert Bilder von Männern und Frauen. Die Frage dabei ist v. a., wie Kinder und Jugendliche mit diesen Repräsentationen umgehen.
Dieses Buch fasst die 21 Studien des Forschungsschwerpunktes „Fernsehlieblingsfiguren und ihre Bedeutung für Mädchen und Jungen“ zusammen.
Aufgeteilt in fünf Teile werden – jeweils eingeleitet durch den internationalen Forschungsstand – Ergebnisse der bisher weltweit größten Medienanalyse zum Kinderfernsehen (Teil I), Erkenntnisse aus intensiven Fallstudien zur Bedeutung von Fernsehfiguren im Alltag von Kindern (Teil II) und Jugendlichen (Teil III) vorgestellt. Ergänzt wird dies mit formatspezifischen Studien zu Erfolgssendungen wie SpongeBob oder Hannah Montana (Teil IV) und Befragungen von Fernsehverantwortlichen und Kindern weltweit (Teil V).
In ihrer Breite und Vielfältigkeit geben die Forschungsergebnisse einen umfassenden Einblick in Details der Gender-Repräsentation im Kinder- und kinderaffinen Fernsehen und zeigen, wie Mädchen und Jungen „ihre“ Fernsehheld(inn)en zur Identitätsentwicklung nutzen. Gemäß dem Auftrag des Internationalen Zentralinstituts für das Jugend- und Bildungsfernsehen (IZI) werden auf dieser Basis konkrete Ansätze zur Förderung der Qualität im Kinder- und Jugendfernsehen formuliert.
Maya Götz gelingt es..., einen breiten Einblick in die empirische Fernsehprogrammforschung sowie die qualitative Inhaltsanalyse, bezogen auf Fernsehheld(inn)en von Kindern und Jugendlichen, zu geben. Die Untersuchungen sind breit und vielschichtig angelegt und zeigen jeweils auf, wie Mädchen und Jungen zu ihren Fernseheld(inn)en stehen, welchen Nutzen solche parasozialen Beziehungen zu Fernsehfiguren für sie und ihre Identitätsentwicklung haben und was sie an den Figuren stört, ohne dabei die Sicht der Produzent_innen außer Acht zu lassen.
Monika Weiß (Marburg) in: MEDIENwissenschaft 02/2015weiterlesen