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Es ist nie ein anderer Ort

Gedichte

Produktform: Buch

Was ist und was bleibt. Zu den neuen Gedichten von Marlies Schmidl Die Gedichte Marlies Schmidls bestechen durch die Aufmerksamkeit, mit der sie sich den Phänomenen der sie umgebenden Wirklichkeit gleichsam anverwandelt. Nichts ist zu unscheinbar, um nicht in den neuen Wirklichkeitsraum des Gedichts überführt werden zu können. Das verdichtende Wort begreift die Lyrikerin als Innehalten, das heißt: auf einer tieferen Ebene zu sich, den Dingen, Landschaften und Menschen zu kommen und ihnen damit die Aufmerksamkeit zu zollen, die sie verdienen, aus dem einfachen Grunde, weil sie sind oder waren. Die Eigenart und besondere Qualität der Gedichte Marlies Schmidls liegt in der Zurückhaltung, mit der sie ihre leise, unverwechselbare Stimme in den Dienst des Beobachteten stellt. Besonders deutlich wird ihr menschliches und poetisches Einfühlungsvermögen in jenen Geschichten-Gedichten, in denen es um Menschen und deren Schicksale ? zumal dasjenige von Frauen aus Russland und der Ukraine während des Krieges ? geht. In kargen Worten deuten sich hier Lebenslinien an, deren Zwischenräume zu füllen dem Leser und dessen eigener Lebenserfahrung und Empathie obliegt. Gerade in der Durchlässigkeit und äußersten Sparsamkeit der Mittel liegt die Einladung zum Dialog beschlossen. In jeder Zeile atmen die Gedichte Marlies Schmidls Offenheit: eine von Neugierde, Sensibilität und innerer Anteilnahme geprägte, grundsätzlich positive Haltung zum Leben, die gleichwohl alles andere als naiv ist. Marlies Schmidl weiß um die tragischen Verstrickungen, die sich in jedes Leben einweben wie ein uraltes Muster, dennoch will sie ihnen nicht das allerletzte Wort erteilen. Der zeitlose Raum des Gedichts ist jener Ort, an dem die Dinge und Erfahrungen bedacht, verwandelt und vermittelbar werden. Als Reaktion auf die Wirklichkeit ist das Gedicht in diese eingesponnen als überlebensnotwendige Möglichkeit unvoreingenommener Betrachtung und Meditation. In diesem Sinne sind Marlies Schmidls Gedichte nicht zuletzt auch als Einspruch gegen den immanenten Zwang zu konformistischer Aneignung der Wirklichkeit zu begreifen, dem jedoch trotz der Tiefe seiner Inhalte nichts Schweres anhaftet. Ihre Federleichtigkeit erschließt vielmehr den Farben- und Schattenreichtum der Phänomene und Konstellationen. Ihr bescheidener und anspruchsvoller Ort zugleich ist die Schwelle: Sie sind gleichsam Antwort und Frage. Stefanie Golischweiterlesen

Sprache(n): Deutsch

ISBN: 978-3-944101-00-2 / 978-3944101002 / 9783944101002

Verlag: Rhombos-Verlag

Erscheinungsdatum: 21.11.2012

Seiten: 72

Auflage: 1

Autor(en): Marlies Schmidl

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