Jahrbuch des Österreichischen Volksliedwerkes · Band 70 | 2021
Produktform: Buch / Einband - flex.(Paperback)
Der erste Teil des vorliegenden 70. Bandes des bietet eine Nachlese zur Sommerakademie des Österreichischen Volksliedwerkes 2020, die unter dem Motto „Volkskultur als Dialog: Migrationen und Ortswechsel, Kultur als Gepäck“ in Gmunden stattgefunden hat. Nach dem Einführungsvortrag von Konrad Köstlin berichtet Katharina Pecher-Havers über das Zitherspiel als kulturelles Kapital in der Fremde. Der zweite Teil des Jahrbuchs umfasst Beiträge zum Projekt „Die Rolle der Volksliedwerke in Österreich“, das die Aufarbeitung der Institutionsgeschichte der Volksliedwerke und deren Protagonisten zum Ziel hat. Neben dem bietet das Jahrbuch seit 2019 eine Plattform für ausführlichere Beiträge. Den Beginn macht Sonja Ortner, die im zweiten Teil ihrer auf Korrespondenzen basierenden Forschung zum Tiroler Volksliedarchiv die Jahre des Nationalsozialismus untersucht. Danach setzt sich Irene Egger anlässlich des 50-jährigen Todesjahres Hans Gielges kritisch mit dessen Rezeption in seinem Wirkungsfeld Bad Aussee auseinander.
In der Rubrik „Beiträge aus Forschung und Praxis“ geht Thomas Hochradner der Geschichte angewandter Volksmusik im Schulunterricht nach und legt dabei einen Schwerpunkt auf Salzburger Beispiele im 20. Jahrhundert. Anschließend analysiert Walter Meixner Entstehung, Ablauf und Wirkung des ersten instrumentalen Volksmusikwettbewerbs in Tirol im Jahr 1950. Grundlage für den Beitrag von Paolo Vinati war ein Südtiroler Feldforschungsprojekt im Jahr 2019, mit dem Ziel, den Gebrauch und die Herstellung von Pfeifen, hergestellt aus Baumrinde, zu dokumentieren. Zuletzt bringt Simon Wascher Beispiele für die sogenannte Stream-Segregation − auditorische Objektbildung − in dreischlägen Tanzmelodien des 18. und frühen 19. Jahrhunderts.
In Nachrufen und einer abgedruckten Trauerrede werden die Leben bedeutender Persönlichkeiten aus Forschung und Musizierpraxis gewürdigt − 2020 sind Bruno Nettl, Max Rosenzopf, Rudolf Pietsch, Herbert Schönfeldinger, Franz Födermayr und Herbert Krienzer von uns gegangen.
Die Berichte der Volksliedwerke in den Bundesländern und forschungsverwandter Institutionen geben wie gewohnt Einblick in deren vielfältige Tätigkeiten, Projekte und Aufgaben in Vermittlung, Archivarbeit und Publikationswesen. Heuer begrüßen wir zum ersten Mal die beiden jungen Institutionen Music and Minorities Research Center an der Universität für Musik und darstellende Kunst Wien unter der Leitung von Ursula Hemetek und das Zentrum Folk und Volksmusikforschung Bodenseeraum am Vorarlberger Landeskonservatorium unter der Leitung von Evelyn Fink-Mennel.
Der abschließende Rezensionsteil bietet Einblick in interessante Neuerscheinungen aus dem Bereich Volksmusik- und Brauchforschung sowie Musikalia und Tonträger.
( zum Inhalt)
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