Rund 600 Jahre haben Christen und Juden in Sennfeld zusammen gelebt. Trotz mancher Unterschiede, bedingt durch Religion, Herkuft und Lebensart, haben sich die Menschen gegenseitig akzeptiert und geachtet. Erst als die staalich verordnete antisemitische Ideologie der Nationalsozialisten ab 1933, ihre Gesetze der Ausgrenzung, die staatlich gelenkte Propaganda der Verleumdung und Hetze gegen die Juden, zuletzt die Ermordung derjenigen, die nicht mehr auswandern oder fliehen konnten oder wollten, haben dieses jahrhundertelange Miteinander beendet und fast völlig zerstört. Dieses Buch mit dem Versuch, über die jüdische Geschichte in einem kleinen, bäuerlich geprägten Dorf am Rande des Odenwalds zu berichten, soll die Erinnerung an die Vergangenheit wachhalten, als Zeichen der Trauer über das Schicksal der Verfolgten und als Mahnung für die Zukunft, dass solche Ideologien und Verhaltensweisen nie wieder Macht über uns erhalten dürfen. (aus dem Vorwort von Reinhart Lochmann)weiterlesen