Die Uraufführung von Daudets Stück "L'Arlésienne" mit Bühnenmusik von Bizet am 30. September 1872 am Théâtre du Vaudeville war niederschmetternd – sowohl für den Bühnenautor als auch für den Komponisten – und nach nur 19 Aufführungen wurde die Inszenierung aus dem Spielplan gestrichen. Der Kritiker Johannès Weber hatte jedoch die Qualität von Bizets Werk erkannt und schlug vor, dass der Komponist einige Stücke für die Concerts populaires exzerpieren und uminstrumentieren solle, wo "die wunderbare Musik mehr geschätzt werden würde als am Vaudeville". Bizet muss Webers Anregung ziemlich schnell gefolgt sein, denn die Uraufführung der ersten Arlésienne-Suite fand nur sechs Wochen später bei den Concerts populaires am 10. November 1872 statt und wurde in ihrer neuen verkürzten Form schon bald von vielen anderen Orchestern übernommen. Bizet machte sich allerdings nicht mehr daran, eine zweite Suite aus L'Arlésienne zu bearbeiten. Ungefähr vier Jahre nach Bizets Tod scheint der Erfolg der ersten Suite seinen Originalverlag dazu veranlasst zu haben, Bizets guten Freund Ernest Guiraud, der schon Rezitative geschrieben und ein Ballett für "Carmen" zusammengestellt hatte, mit der Bearbeitung weiterer Auszüge aus dem Arlésienne-Manuskript zu beauftragen.weiterlesen