Die Erfahrung hat gezeigt, dass die meisten jungen Konservatoristen genötigt sind, elementar-musikalische Studien zu treiben. Man hat deshalb in allen ernstgeleiteten Musikschulen Kurse eingerichtet, in welchen durch geeignete Übungen eine Entwicklung des Gehörs, des rhythmischen Gefühls und des Gedächtnisses erstrebt wird. Ein Zusammenfassen dieser Übungen ist das sogenannte "Musikdiktat". Der Schüler versucht, eine ihm vorgespielte kurze Melodie aus dem Gedächtnis, also ohne Benutzung eines Instrumentes, aufzuschreiben. Der Inhalt dieses kleinen Buches bietet dem Schüler genug Übungsstoff, diese Studien zu Hause ohne Lehrer fortzusetzen.
Die Anordnung des Tonischen und Rhytmischen ist die gleiche, die seit langem und mit besten Erfolg an der Hochschule für Musik in Frankfurt am Main (Hoch'sches Konservatorium) praktiziert wird. Die Grundlage der Treffübungen ist der tonische Dreiklang, welchem nach und nach die anderen Stufen der Dur- und Mollskala eingefügt werden. Die Rhytmen sind nur zwei- oder dreiteilig, da mit geringen Ausnahmen alle anderen auf diese zurückzuführen sind. - (Bernhard Sekles)weiterlesen