Risikofaktoren der Entstehung von Essstörungen bei Migrantinnen
Produktform: Buch
Migrantinnen stellen in der klinisch-psychologischen Forschung
bisher eine weitgehend vernachlässigte Gruppe dar, obwohl
erste empirische Hinweise darauf vorliegen, dass sie unter
bestimmten Bedingungen einem erhöhten Risiko ausgesetzt
sind, an einer Essstörung zu erkranken. Ziel dieser Arbeit ist es
daher, ein migrantinnenspezifisches Rahmenmodell der Ent-
stehung von Essstörungen zu entwickeln und empirisch zu
prüfen, um weiteren Aufschluss darüber zu erhalten, ob und
unter welchen Bedingungen Migrantinnen als Risikogruppe für
Essstörungen gelten müssen. Es zeigt sich ein durch den Selbst-
wert vermittelter Zusammenhang zwischen der ethnischen
ldentität der Migrantinnen und essstörungsspezifischen Merk-
malen. Eine negative ethnische Identität könnte also einen
migrationsspezifischen Risikofaktor der Entstehung von Ess-
störungen darstellen, eine positive ethnische ldentitat einen
protektiven Faktor. Weiterhin wird ersichtlich, dass sich die
Migrantinnen bezüglich der unspezifischen Ätiologiefaktoren
Attraktivitätsorientierung und Selbstwertproblematik nicht von
den Deutschen unterscheiden. Die Ergebnisse liefern jedoch
Hinweise darauf, dass Essstörungen bei Migrantinnen nicht un-
bedingt das ‚klassische‘ Erscheinungsbild aufweisen, sondern
sich in manchen Aspekten von diesem unterscheiden.weiterlesen