Musik zu dem Schauspiel von Pius Alexander Wolff. WeV F.22. Solo, Chor und Orchester. Partitur.
Produktform: Notenblatt
Webers Musik zu Preciosa kann in zweierlei Hinsicht als Ausnahmewerk bezeichnet werden – einerseits hebt sie sich hinsichtlich Umfang und Qualität deutlich von der sonstigen Musikproduktion Webers für das Sprechtheater ab, andererseits kommt ihr sowohl kompositions- als auch rezeptionsgeschichtlich ein besonderer Rang innerhalb der Schauspielmusik-Tradition des 19. Jahrhunderts zu.
Im Laufe ihrer Aufführungsgeschichte hat sich Webers Preciosa-Musik mehr und mehr von dem sehr stark dem Zeitgeschmack verpflichteten Schauspiel Wolffs entfremdet. In der Edition wird der ursprüngliche Zusammenhang von Dramen- und Notentext wiederhergestellt: Die musikalischen Nummern erscheinen in den szenischen Zusammenhang eingeordnet; die Musik kann sich somit direkt in ihrem funktionalen Kontext und ihren thematischen Bezügen zum Bühnengeschehen erschließen. Die Ausgabe beruht auf der von den Autoren wenige Monate nach der Uraufführung (14. März 1821) leicht überarbeiteten Fassung, wie sie durch die erstaunlicherweise in sehr geringer Zahl erhaltenen autorisierten Quellen (Autograph, Partiturkopien für Kopenhagen und Coburg, Erstdruck der Ouvertüre) überliefert wird; als Anhang ist eine in Zusammenhang mit der Dresdner Erstaufführung 1822 von Weber nachkomponierte Ballett-Musik beigefügt. Im Kritischen Bericht wird u. a. die Entstehungsgeschichte von Schauspiel und dazugehöriger Bühnenmusik skizziert; besonders hinsichtlich der Werkgenese des Wolffschen Dramas konnten durch das Auffinden unbekannter Quellen erstmals die Zusammenhänge zwischen den verschiedenen Fassungen des Werks genauer beleuchtet werden. Erläuterungen zu zeitgenössischen Aufführungen, zur Quellenlage (erhaltene und verschollene autorisierte Abschriften und Drucke), Anmerkungen zur postumen Rezeptionsgeschichte sowie eine Reihe von Faksimiles runden die Edition ab.weiterlesen