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Urkundenbuch des Klosters Osterode (Göttingen-Grubenhagener Urkundenbuch, 6.Abteilung)

Produktform: Buch / Einband - fest (Hardcover)

Dieser Band schließt an die Edition der Urkunden des Stifts Weende innerhalb des „Göttingen-Grubenhagener Urkundenbuchs“ an und stellt die Edition eines Fonds dar, der sich heute im Hauptstaatsarchiv Hannover befindet. Ziel war es, die vom Kloster empfangenen und im Archiv des Empfängers verwahrten Urkunden zu erfassen. Das Urkundenbuch umfasst mit 298 Stücken den Zeitraum von 1217 bis 1551. Nach der von Heinrich Wendt im 17. Jahrhundert verfassten Osteroder Chronik habe ein Herzog Bruno im 9. Jahrhundert an der Stelle des späteren Schlosses in Osterode ein nach ihm selbst benanntes Frauenkloster Brunsroda gestiftet. Die spätere Klosterkirche wird erstmals 1217 urkundlich erwähnt. Sie diente als Pfarrkirche für die in den 1230er Jahren angelegte Neustadt Osterode. Zu der Gründungsdotation kamen bis ins erste Drittel des 14. Jahrhunderts Schenkungen, Übertragungen und Verkäufe von Zehnt-, Vogtei- und Patronatsrechten sowie von Liegenschaften in der engeren und weiteren Umgebung Osterodes durch einheimische Grafen, Edelherren und Ritter hinzu. Auch die welfischen Landesherren erweiterten den Klosterbesitz über die Jahrhunderte, zuletzt im Jahre 1509. In der urkundlichen Überlieferung wird es fast durchgehend als Kloster ordinis Cisterciensis angesprochen. Als Vertretung des Klosters nach außen traten neben dem Propst namentlich die Äbtissin und die Priorin in Erscheinung. Die Haupttätigkeit der Nonnen waren die täglichen Andachten und das fürsprechende Gebet für die Seelen all derjenigen Verstorbenen, die dem Kloster nahestanden oder ihm etwas für das Begehen von Memorien und Jahrgedächtnissen hinterlassen hatten. Im 15. Jahrhundert scheint der äußere und innere Zustand des Klosters sehr schlecht gewesen zu sein. Nach einer Nachricht des Chronisten Letzner habe Herzog Albrecht II. 1466 begonnen, das baufällige Kloster wiederherstellen zu lassen. Nach Abschluss der Renovierungsarbeiten 1472 sei die Kirche durch den vom Mainzer Erzbischof entsandten Weihbischof geweiht worden und der Herzog habe sie zu seiner Grablege bestimmt. Das Vordringen der Reformation im Fürstentum Grubenhagen brachte für die Zisterzienserinnen in Osterode den entscheidenden Wandel. Die Klosterkirche wird spätestens 1535 der Verkündigung evangelischer Lehre gedient haben. Die auf einem Landtag in Einbeck am 6. Juni 1538 zur Annahme vorgelegte evangelische Kirchenordnung schloss die noch existierenden Klöster und Stifte des Fürstentums explizit mit ein. Der vom Herzog eingesetzte Propst Konrad Bostershusen handelte 1538 bereits im Namen seines Landesfürsten. Bereits im April 1542 verpfändete Herzog Philipp das Klostervermögen von Äbtissin und Konvent für neun Jahre an Justus von Gladebeck, der fortan allein die Geschäfte führte, sich jedoch vertraglich verpflichtet hatte, die Nonnen zu versorgen, den Prediger zu bezahlen und die Klostergebäude in Stand zu halten. Der Nachfolger Philipps, Herzog Ernst, ließ schließlich für die verbliebenen Nonnen 1558 ein Haus bei der Kirche errichten und anschließend das Kloster zum Schloss umbauen. Die einstige Klosterkirche wurde Schlosskirche, ihre Funktion als Pfarrkirche der Neustadt blieb jedoch bestehen. Von den Klostergebäuden haben sich unter den Mauern des Schlosses nur wenige, schwer interpretierbare Reste erhalten. weiterlesen

Sprache(n): Deutsch

ISBN: 978-3-7752-6066-4 / 978-3775260664 / 9783775260664

Verlag: Hahnsche Buchh.

Erscheinungsdatum: 30.04.2012

Seiten: 364

Bearbeitet von Thomas Franke, Manfred von Boetticher, Christian Hoffmann, Sabine Graf, Detlef Busse, Isabelle Guerreau, Hildegard Krösche, Sven Mahmens

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