Welche Bedeutung hat das Erzählen von Märchen für die Bildung von Kindern und Jugendlichen? Dass das Märchenerzählen weit über seine Unterhaltungsfunktion und das Tradieren von Kulturgut hinausgeht, zeigt dieses Buch. Die Autorin begreift das Märchenerzählen als eine imaginäre mimetische Spielhandlung, in welcher in einem wechselseitigen Prozess zwischen Erzählenden und Zuhörenden gemeinsames Wissen in einem Spiel-, Entwicklungs- und Bildungsraum entsteht.

Wie gehen wir mit der Erinnerung an den Widerstand gegen den Nationalsozialismus um? Dieses Thema ist tief im deutschen und europäischen kulturellen Gedenken verankert, erfordert jedoch immer wieder Rechtfertigungen und Erklärungen. Anhand qualitativer und rekonstruktiver Interviewanalysen werden in dieser Arbeit zwei Generationengruppen in den Blick genommen: zum einen Nachkommen von Widerstandskämpfern, die ihren Umgang mit ihrem Erbe schildern, zum anderen Jugendliche und junge Erwachsene, deren Befragung im Nachgang des Projekts „Vom Widerstand zur Demokratie“ (1999–2001) Aufschluss darüber gibt, welche Rolle die Erinnerung an den Widerstand für die Identität jüngerer Generationen spielt.