Als dieses Buch 1992 erschien, gab es in Deutschland keine systematische empirische Erforschung des professionellen Wissens von Lehrerinnen und Lehrern. Dies hat sich seitdem grundlegend geändert – und Brommes Arbeit war ein ganz entscheidender Auslöser und Katalysator für diese Entwicklung. In seinem Buch hat Bromme nicht nur die damalige psychologische Expertise-Forschung auf den Lehrerberuf bezogen, sondern darüber hinaus die Konzeption des US-amerikanischen Psychologen Lee Shulman zu unterschiedlichen Feldern und Formen des Lehrerwissens mit den Ergebnissen zum erfolgreichen Lehrerhandeln theoretisch verknüpft.

Kounins Techniken der Klassenführung sollen nicht Selbstzweck sein, sondern eine technologische VorausSetzung, um dem Lehrer jene Handlungsspielräume zu verschaffen, die Bedingung für einen entspannten, erfolgreichen Unterricht und damit für eine pädagogisch wünschenswerte Entwicklung der einzelnen Schüler sind. Sie bieten geeignete Informationen zur besseren Selbstbeobachtung und Selbststeuerung in den wechselnden Situationen des schulischen Alltags.

Ziel dieses Buches ist es, dazu beizutragen, dass Fehler, die bei der Planung, Auswertung und Interpretation psychologischer und pädagogischer Experimente gemacht werden, seltener werden. Es wendet sich daher in erster Linie an diejenigen, die selbst im Bereich der Sozialwissenschaften empirische Forschung betreiben und an alle, die sich mit den Ergebnissen empirischer Forschung kritisch auseinanderSetzen wollen. In Basis-Lehrveranstaltungen kann es neben systematisch einführenden Lehrbüchern ergänzend herangezogen werden.