Zeichnungen zu Walter Benjamin & "Paris-Stadtplan" zu Walter Benjamins Passagenwerk
Produktform: Buch / Einband - flex.(Paperback)
Die Publikation gibt einen Überblick über Patrizia Bachs langjährige Arbeit zu Walter Benjamins Passagen-Projekt: Ein Konvolut aus über 4000 Zitaten, die Walter Benjamin in seinem Pariser Exil-von 1927 bis zu seinem Tod 1940 -
in der Bibliothèque Nationale ansammelte. Seit die Künstlerin 2012 die zugehörigen Manuskripte im Walter Benjamin Archiv, Berlin, sichtete, ließ sie ihre Einzigartigkeit nicht mehr los: Benjamins akribisch ausgeführte Blatteinteilung und die unzähligen farbigen Markierungen schienen eine weitere Bedeutung zu beinhalten, die in der bisher publizierten Ausgabe verloren geht. Ausgehend von einer bildlichen Recherche an dem Material entstand eine Arbeit auf mehreren Ebenen: Bach folgte seinen Spuren nach Paris und übersetzte seine farbigen Markierungen und Querverweise in Form einer Webseite ins Digitale. (zu finden unter www.benjamin-passagen.de) Schließlich erarbeitete die Künstlerin eine Serie von über 150 Zeichnungen, die Walter Benjamins Arbeitsweise aufgreift: Alle Zeichnungen sind miteinander verbunden.
Gerade bei der Beschäftigung mit einem Werk, das so sehr dem Medium Buch und seiner Linearität entgegensteht, stellt sich die Frage, wie (und ob) eine solche wieder in Buchform zu bringen ist. Darauf antwortet Patrizia Bach mit einem Buch, das zum Blättern einlädt. Die Reihenfolge der abgebildeten Zeichnungen folgt der von Benjamins Konvoluten -gleichzeitig stehen ihnen aber all ihre möglichen Verbindungen gegenüber: Von einer Zeichnung blättert man zur beliebig nächsten, von dort wird man zu dem dazugehörigen Text geleitet, vom Text zu einer farbigen Markierung, von einer Markierung zu einer der dazu entstandenen Zeichnungen, so möglicherweise zu einem Ort in Paris und von einem Ort in Paris zu dem beiliegenden Walter-Benjamin-Paris-Stadtplan.
Paris erkundete Bach dabei systematisch. In der Recherche nach Motiven für ihre Zeichnungen suchte sie all die Orte auf, die in Benjamins Zitaten vorkommen. Die Stadt so zu erkunden, ist eine Besonderheit: Drei Zeitschichten verbinden sich darin. Das heutige Paris überlagert sich mit Benjamins Zeit und der Epoche, die in den zitierten Textstellen erwähnt wird: Das Paris des 19. Jahrhunderts. Benjamin las Städte: In Passagen, Einbahnstraßen, Hinterhöfen, Straßenecken oder Schaufenstern fand er die Schichten der Geschichte auf - mit dem vorliegenden Stadtplan kann man dieser Spurenlese folgen und sich nun erstmals einen Weg durch das vielschichtige Paris von Benjamins Passagen bahnen.
Patrizia Bach: "Arcades-Work"
Drawings on Walter Benjamin
And
"Paris-City-Map"
On Walter Benjamin’s "Arcades-Project"
The publication brings together an overview of Patrizia Bach’s longstanding engagement with Walter Benjamin’s Arcades Project: a bundle of notes spanning 4000 pages that Benjamin collected together during his years in exile in Paris, constructed in Bibliothèque nationale, between 1927 until his death in 1940. Ever since the artist set eyes on the manuscripts in the Walter Benjamin Archive in Berlin for the first time in 2012, she could not relinquish herself from their unique qualities. The meticulously executed pages and their countless coloured markings appeared to contain meanings otherwise lost in the subsequent editions of the published work.
Emanating from a graphic interaction with the work, a number of projects emerged: Patrizia Bach followed in Benjamin’s footsteps to Paris and translated his colored symbols into an online digital format (see: www.benjamin-passagen.de); She also built up a series of over 150 drawings that take up Benjamin’s methodologies: each of the drawings connect together. When dealing with such a work that resists the medium of a book and its linearity – the question arises as to how (and if) such a work should be wrenched back into the form of a book. The artist answers this with an invitation to browse. The order of the drawings follows Benjamin’s convolutes – but, at the same time, they can be approached through all their possible connections: from one drawing to the next, from there to associated text, from there through the colored markings, from there to a corresponding drawing, and from a site in Paris and to the enclosed Walter-Benjamin- City-Map.