Jene Phase des Österreichischen Erbfolgekrieges, die vor allem Ober- und Niederösterreich betraf, wird in der neueren Geschichtsschreibung nahezu ausgeblendet. Ein wichtiger Zeitzeuge und persönlich Betroffener war Propst Johann Georg Wiesmayr von St. Florian. In seinen tagebuchartigen Aufzeichnungen „Flebile pro Memoria“ gibt er Einblick in die dramatisch verlaufenden Ereignisse 1741-42.

Das Stift St. Florian besitzt eine (wahrscheinlich) einzigartige Handschrift. Die im Jahr 1743 enstandene Topographia Florianensis verzeichnet nicht nur alle zum Stift gehörenden Kirchen und Kapellen, sondern bietet dazu jeweils auch kolorierte Federzeichnungen der Gebäude. Das Original mißt 24,3 mal 18,5 cm und ist in rotes Saffranlader gebunden. Der Goldschnittband ist mit floralen Schmuckleisten verziert und durch einen Schuber geschützt. Seine künstlerische Ausführung ist wie die der Handschrift gestaltet und trägt die Aufschrift "Topograph. Florianensis". Die Herausgeber haben für die Edition der Handschrift eine Einleitung verfasst, die Originaltexte transkribiert sowie ins Deutsche übersetzt und mit Fußnoten einen kleinen Kommentar angefügt.

50 Jahre nach dem Zweiten Vatikanischen Konzil hat das frauenspezifische Engagement in der Kirche bereits ganz andere Voraussetzungen als damals. Aber trotz vieler Verbesserungen im Kirchenrecht, im Zugang zu Leitungsfunktionen in Pfarren und diözesanen Gremien, trotz Entwicklungen hin zu frauengerechter Sprache und Liturgie in den letzten fünf Jahrzehnten steht eine vollständige rechtliche Gleichstellung von Frauen in der katholischen Kirche noch aus. Frauen, die sich zur Diakonin oder Priesterin berufen fühlen, stehen vor verschlossenen Türen. Weitgehend vergessen sind Pionierinnen, die schon zu Zeiten des Konzils Wegbegleiterinnen der Gleichstellung von Frauen in der Kirche waren: die Schweizer Juristin Gertrud Heinzelmann und die deutschen Theologinnen Iris Müller, Ida Raming und Josefa Theresia Münch. Ihr Leben und Wirken stehen im Zentrum dieses Buches, das auch ihre schriftlichen Eingaben an das Konzil vorstellt.