Die Arbeitsweise von Gabríela Friðriksdóttir zeichnet sich durch mediale Vielgestaltigkeit aus: Zeichnungen, Malereien, Fotografien und Skulpturen stehen gleichbedeutend neben Installationen und Performances. In ihren Werken führt die Künstlerin unterschiedliche kulturelle, religiöse und psychische Ebenen zu einem eigenwilligen ästhetischen Zeichen-, Formen- und Bedeutungskanon zusammen. Dies gilt vor allem für die Videofilme, die mit ihren surrealen Szenarien und der Aufhebung klassischer Erzählmuster eine wundersam anmutende Welt entstehen lassen: Traumbilder verweben sich mit Geschichten aus der altnordischen Mythologie, sexualpsychologische Bezüge mit dem Assoziationsfeld spiritueller Exerzitien, Vergangenes mit Gegenwärtigem.

Die amerikanische Fotografin Hee Jin Kang ist den ausrangierten Matratzen in New York, vor allem in Brooklyn auf der Spur- Vom unsichtbaren Gebrauchsgegenstand entwickelt sich die Matratze, einmal vor die Tür gesetzt, zu urbanen Stillleben, die oftmals eine seltsame Schönheit ausstrahlen. einige wirken monumental, andere schmutzig und schäbig. Immer wird das vormals Private, von dem noch Spuren zeugen, nach außen, auf die Straße gekehrt, sichtbar für alle. Dieser Gegensatz zwischen geschütztem Bereich und achtloser Exponiertheit fasziniert die Fotografin. Hee Jin Kang (*1974 in Seoul, Korea) lebt und arbeitet in Brooklyn, New York. Ihre Arbeiten wurden international ausgestellt, unter anderem in der Hayward Gallery, London, im Musée de l'Elysée, Lausanne, und im Culturgest, Lissabon. No Sleep, mit einem einführenden Text Jonathan Ames, ist ihr erstes Buch.